Freitag, 30. Juni 2023

Dänemarkurlaub 2023 - Endlich!

Juhu. Jetzt haben wir es doch tatsächlich geschafft, nach drei Jahren Hoffen, Wünschen und Planen, unseren Urlaub in Dänemark zu verbringen! Dank Copenhell und Corona komplett anders als ursprünglich geplant, aber nicht minder schön. Ferienhaus in Jütland, statt Hotelzimmer in der Hauptstadt. Lange einsame Strände statt gemütlicher geselliger Abende mit Nikolai, Pedro und Co. Viele Unternehmungen entlang der Nordseeküste samt Baden im 13 Grad „warmen“ Meer statt Großstadtfeeling und vielleicht einem Konzert von einem meiner Lieblingsmusiker. Anders, aber sehr schön und erholsam.

Aber von vorn.

Im Februar 2020 erwachte, mehr oder weniger aus dem Nichts, meine Liebe zur dänischen Sprache (okay, zugegeben, es kam nicht ganz aus dem Nichts, aber das ist eine andere Geschichte). Wir begannen, eine Reise zu planen – und dann kam Corona und damit auch Lockdowns und geschlossene Grenzen. Die Reise wurde auf Eis gelegt und ich habe die Zeit genutzt, mein Dänisch zu verbessern. Ich habe unzählige Bücher gelesen, sehr viele Hörbücher und Podcasts gehört und natürlich auch eine Menge Filme auf Dänisch angeschaut und sehr viel dänische Musik gehört, außerdem schreiben Nikolai und ich uns per Messenger nur noch auf Dänisch. 

Und am 10. Juni war es endlich soweit: wir fuhren los. Unseren neuen fahrbaren Untersatz Willum hatten wir bis unter das Dach vollgepackt (wieso das bei uns anders ist als bei anderen, erkläre ich später). Mit Pausen brauchten wir etwa zehn Stunden bis Bjerregård in Westjütland, direkt an der Nordseeküste. Der Ort ist eine reine Ferienhaussiedlung und etwa 95% der Anwesenden waren aus Deutschland, dazu ein paar wenige Holländer und Belgier und noch viel weniger Dänen. Was auch dazu führte, dass ich in der ganzen Woche außer einmal „Undskyld“ nicht ein Wort Dänisch gesprochen habe. Und der Radfahrer, dem ich es dann nachgerufen habe, war natürlich Deutscher 😳.

Die nächste Woche verbrachten wir mit Ausflügen zu praktisch allen Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung. So haben wir die Vikinger-Museen in Bork und in Ribe angeschaut, das Bunkermuseum Tirpitz, das Flugzeugmuseum, das Fischerei- und Seefahrtsmuseum in Esbjerg und das große Freilichtmuseum Hjerl Hede. Wir waren in Ringkøbing, Varde, Hvide Sande und noch in einigen Orten entlang der Westküste. Und natürlich waren wir immer wieder am und im Meer. Ja, richtig gelesen: im Meer. Wir sind geschwommen, geplantscht und am Strand entlang gegangen, haben Steine gesammelt und sind knackig braun geworden!









So sah der Strand aus. So weit man sehen kann Sand und Meer. 


















So sieht es im Vikingermuseum Bork Vikingehavn aus.







Das ist der Opferplatz. Auch heute bringen hier Menschen den nordischen Göttern Opfer dar, um sich für etwas zu bedanken oder um etwas zu bitten.

Auch Wikingerkinder mussten mit irgendwas spielen



















Fenrir. Der Wolf der Wölfe.



Bilder aus dem Fiskeri- og Søfartsmuseet in Esbjerg






Entschuldigung! Hat hier jemand was von Futter gesagt?
















Mennesket ved Havet - Der Mensch am Meer



Bilder vom Sandskulpturenfestival in Søndervig. Thema dieses Jahr: griechische Mythologie


























Bilder aus dem Flymuseum in Skjern










Bilder aus dem Vikingermuseum in Ribe










Bilder aus dem Freilichtmuseum Hjerl Hede in Vinderup



















Gänse sind überall gleich. Und sie heißen überall Martin. Isso.















Nein, das Fohlen ist nicht tot, es war nur müde


So sieht es aus, wenn es wach ist.
Es sind übrigens Norwegische Fjordpferde und in Hjerl Hede gibt es noch mehr davon.


So sah es bei Pfarrers zu Hause aus. Schick.









Bilder aus dem Bunkermuseum Tirpitz.
Dort gibt es nicht nur den nicht fertiggestellten Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen, sondern auch eine Ausstellung zur Dänischen Frühgeschichte und viel Wissenswertes über Bernstein und Seefahrt.












Ganz in der Nähe findet man den Leuchtturm Blåvandshuk Fyr und den Bunker

















Ein Schiff in Hvide Sande



Entschuldigung, ich möchte mit Ihnen über Futter sprechen!





Das Bärchen im Rucksack ist übrigens unser neuer Mitbewohner. Er heißt Mark und ist - wer hätte es gedacht? - Däne.




Ein wirklich toller Urlaub also. Kritikpunkt: das Ferienhaus hatte keine richtigen Vorhänge und keine Rollos, es war also praktisch nie wirklich dunkel. Aber es hatte zwei Terrassen, sodass wir beim Frühstück und beim Abendessen draußen sitzen konnten und das war einfach nur himmlisch.  Wir konnten mal wieder auf Holzkohle grillen und haben uns so richtig erholen können. Abgesehen von der stressigen Fahrt und den sehr kurzen Nächten gibt es an dem Urlaub also nichts zu meckern und wir planen jetzt schon für die Zukunft.




Und jetzt dazu, wieso Verreisen bei uns anders funktioniert als bei vermutlich den meisten anderen Menschen. Ich habe Probleme damit, „Fremdes“ auf meiner Haut zu spüren, selbst „fremder“ Teppich unter nackten Füßen geht nicht. Ich brauche also mein eigenes Bett. Nein, nicht Bettwäsche. Auch nicht nur Bettdecke und Kissen. Mein Bett in einer Ecke der Küche (nur da lag kein Teppich sondern PVC) sah also so aus: eine riesige Wolldecke, darauf eine Isomatte, darüber ein Schlafsack. Darauf kam dann ich und samt zwei Kissen, einem weiteren Schlafsack, einer Bettdecke und einer komplette Sporttasche voll Plüschtiere. So konnte mein eigener „Safe Space“ mit verreisen, damit habe ich alles Menschenmögliche getan, im Urlaub einen Overload oder schlimmstenfalls einen Meltdown zu vermeiden. Kompliziert? Vielleicht. Aber die Alternative wäre, zu Hause zu bleiben.