Freitag, 21. Juli 2017

Someone saved my life...

Zufällig stieß ich gestern in den unendlichen Weiten des Internets auf einen Nachruf auf einen Menschen, für den ich auch hier ein ganz persönliches Denkmal aufstellen möchte.
Wir kannten uns ja nicht wirklich. Und trotzdem verdanke ich ihm alles. Er hat nicht mehr und nicht weniger getan, als mein Leben zu retten. Ich hab schon länger nicht mehr an ihn gedacht, ihn aber nie vergessen.
Aber von vorne.
An einem finsteren, einsamen Abend im Studentenwohnheim in Lincoln, als es wirklich nicht mehr weiter zu gehen schien, rief ich ihn an. Ich saß am Schreibtisch, das Cuttermesser neben Bleistiften und Notizen. Eine bescheuerte Mail eines noch bescheuerten Menschen, auf dessen Meinung ich damals leider sehr viel gegeben habe, hatte meine Welt in den Grundfesten erschüttert. Ich wusste einfach nicht mehr weiter.
Aber als das Telefon bei ihm klingelte, verlor ich den Mut und legte wieder auf. Umgehend rief er zurück. Und er erkannte mich sofort an der Stimme. Und wir unterhielten uns fast 20 Minuten lang. Sein steter Satz: You mustn't kill yourself. You really mustn't.
Und wir verabredeten uns für den kommenden Tag in der Kirche. Und da saßen wir. Fast eine Stunde lang. Bis der Bürgermeister zu seinem Termin kam. Wir tranken Kaffee und redeten und redeten. Über ihn, mich, das Studium. Kein Wort über Glaube, Kirche, Gott. Nur über die Welt. Und - okay, ich lebe noch.
Er ist mittlerweile verstorben. Mit nur 63 Jahren. Er war ein sehr unkonventioneller Pfarrer. Geliebt und gehasst in der Gemeinde. Für mich war er ein Mann aus dem Volk. Einer der ersten Sätze von ihm, die mir im Gedächtnis blieben war: "Ich erwarte nicht von dir, dass du hier und jetzt auf die Knie fällst und betest". Und das hab ich auch nicht gemacht. Aber ich war jeden einzelnen Sonntag in seinem Gottesdienst bis ich Lincoln wieder verließ. Ich war als Freiwilliger bei Veranstaltungen, habe immer wieder Geld gespendet und für das Gemeindeblatt geschrieben. In der Gemeinde habe ich mich wirklich zu Hause gefühlt. Nicht zuletzt seinetwegen.

Hier meine Kerze für Reverend Kenneth Cook. Den ehemaligen Pfarrer von St. Mary LeWigford in Lincoln.

Dienstag, 11. Juli 2017

Tierpark die Zweite oder "Das ist mein Weibchen!"

Da der Ausflug nach Alsdorf in den dortigen Tierpark so schön war, machten wir uns am Wochenende auf den Weg nach Gangelt ins dortige Wildtiergehege. Dank der Kundenkarte unseres Energieversorgers bekamen wir den Eintritt zum ermäßigten Preis (6€ statt 7,50€). Da wir vorher schon ein- oder zweimal dort gewesen war, wussten wir: der Preis ist ein Schnäppchen und freuten uns schon morgens auf die Flugschau um 14 Uhr (zweite Show um 16 Uhr).
Dank der neu ausgebauten Bundesstraße ist Gangelt für uns inzwischen auch sehr entspannt zu erreichen, das Gekurve durch die Ortschaften kann man sich so fast komplett ersparen. Und in Gangelt selbst ist der Park dann auch relativ leicht zu finden.
Wir waren schon sehr früh vor Ort, die Falknerei haben wir uns natürlich für 14 Uhr als Höhepunkt aufgespart.
Aber auch sonst bietet der Park einige Schmankerln.



Früh übt sich, was mal ein großer Jäger werden will

oder ein Panzerknacker

Suchbild mit Luchs

Wilde Schweine mal ganz sauber (weil durch den fehlenden Regen die Kuhle sehr stark ausgetrocknet war)

so brav können von Hand aufgezogene Füchse aussehen

Und der ist mal wirklich KEIN Schmusetier


Diesen Hirsch musste Walter ein wenig in die Schranken weisen. Denn er kam mir sehr nahe. "Finger weg, das ist mein Weibchen!" Okay, der Hirsch weiß Bescheid. Und ich auch 😏


Impressionen aus der Falknerei und von der Flugshow


 








Hungrige Wölfe



Haruuuuuuuuuuuuuuuuu



Für uns auf jeden Fall wieder mal ein toller Tagesausflug. Einziger Minuspunkt: auf dem Klo gabs kein Papier. Wie so oft. Aber sonst: alle Daumen hoch. Allerdings keine 10 Erdmännchen, denn in Gangelt gibts keine. Daher: 10 Murmeltiere. Oder 10 Stück Damwild.