Donnerstag, 25. Juni 2015

Hach, watt war et schön...

Ganz klar: eineinhalb Tage an der See sind einfach zu wenig. Auf jeden Fall, wenn man sich aufteilen muss zwischen Freunde besuchen/Sightseeing/Strand-Wattweißich-Laufen und schlichtem Erholen. Und so schafften wir, hmm, eigentlich nichts wirklich. Aber schön war es trotzdem.
Aber von vorne.
Am Dienstag morgen um 5 Uhr fuhren wir mit leichtem Gepäck gen Norden. Genauer gesagt: nach Schweiburg am Jadebusen. Dort leben nämlich gute Bekannte (oder sogar Freunde) von uns seit einiger Zeit in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude. Das Haus ist ebenso alt wie groß und sie haben keine Kosten und Mühen gescheut, es für sich gemütlich herzurichten. Und nicht nur das: im ersten Stock liegt (über einen separaten Eingang zu erreichen) eine wunderschöne Ferienwohnung. Die ist etwas ganz Besonderes, denn in ihr sind Menschen mit Hunden (oder Hunde mit den dazugehörigen Menschen) willkommen.
Die beiden selbst haben zwei Irische Wolfshunde und einen Wusel, ähm, nein, einen Chihuahua. Da wir Lotti und Andreas schon eine ganze Weile kennen, ist die Ferienwohnung für uns natürlich "mit Familienanschluss".
So begann unser Aufenthalt bei ihnen nach gut vierstündiger Fahrt mit einem ausgiebigen Kaffeetrinken und Frühstück. Und massig Gequassel und schon einem ersten Beschnuppern durch die Hunde Tenya und Hope und naja, Lucky wuselte halt auch so durch die Gegend.




Dann haben wir unsere Sachen in die Ferienwohnung hoch getragen und uns direkt im Anschluss auf den Weg nach Bohave gemacht. Von da aus sind wir den Deich, bzw. das Watt entlang nach Fedderwadersiel gewalkt. Aber ganz klassisch: das Wasser sieht uns und verzieht sich. Meilenweites Watt war das Ergebnis und eine tolle Aussicht nach Bremerhaven. Aber das wars dann auch schon. Ach nee, ne steife Briese sagte auch noch Moin.



Und so waren wir am späteren Nachmittag auch schon wieder in Schweiburg. Ich hatte zwei meiner berüchtigen Käsekuchen gebacken, einen für Andreas (mit Rosinen) und einen ohne (für Walter und Lotti). Und so traf man sich am großen Küchentisch auf Kaffee und Kuchen. Lecker.
Ich habe mich im Anschluss auf Andreas neueste Errungenschaft geschwungen: ein Laufband! Eine Stunde bin ich drauf rumgewalkt bis zu einer Geschwindigkeit von 7,5km/h - Mann, hab ich geschwitzt. Ab und zu mal noch Bob eine in die Fr... ähm, an die Backen gehauen (Bob ist eine Art Punchingball, bei dem habe ich das erste Mal vor drei Jahren "richtig" geboxt und seither träume ich davon, selbst einen zu haben).
Zum Grillen war es leider zu kalt und zu nass, also gab es Burger und Minutensteaks aus der Pfanne, dazu frisch aufgebackenes Baguette und Ciabatta und jede Menge Rohkost für mich. Lecker. Es war ein echt schöner Abend. Obwohl wir Lotti und Andreas schon seit über zwei Jahren nicht mehr gesehen hatten, war es, als wären wir nie weg gewesen - wir fühlten uns wohl und willkommen.
Und so wurden wir am nächsten Morgen nach einer für unsere Verhältnisse sehr guten Nacht, schon beim Kaffee trinken etwas wehmütig. Um 10 Uhr wollten wir ja auch schon wieder aufbrechen. Das Freilichtmuseum in Cloppenburg war unser erstes Zwischenziel und dann stand noch ein Einkauf bei IKEA in Düsseldorf auf dem Programm. Das Freilichtmuseum kannten wir schon von einem Besuch vor drei Jahren, aber ich liebe diese Art von Museen, die kann ich immer und immer wieder besuchen. Keine Ahnung, wie oft ich schon in den Vogtsbauernhöfen war!
Nach zwei Stunden Rundgang (wie immer konnte ich mich nur schwer von den Backhäusern mit ihren herrlichen Steinbacköfen losreißen) fuhren wir dann weiter. Mit dem Verkehrsaufkommen hatten wir großes Glück, die richtig langen Staus waren immer in der Gegenrichtung.
Bei IKEA gabs dann den obligatorischen Kaffee, Fritten und Salat und natürlich ein Eis zum Nachtisch. Mit einer Vorhangstange kauften wir dann noch das letzte Accessoire für die Wohnung und damit ist auch die Renovierung abgehakt. Check.

Keine Stunde später waren wir auch schon wieder zu Hause. Auto ausräumen, Sachen hochtragen - ankommen. Und damit war die kleine Auszeit auch schon vorbei.
Nächstes Jahr wieder - aber länger! Mindestens eine Woche! Pläne gib es nämlich schon massig: Wolfsgehege, Walken, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Walken, Bremen, vielleicht mal Hannover und - klar! Walken. Wir freuen uns jetzt schon und hoffen, dass es dann mal schönes Wetter sein wird und man statt Südwester und Wellies auch mal Badehose tragen kann.

Montag, 22. Juni 2015

Training und Trainerfortbildung mit Michael Epp vom 15.- 19.06.15, Altshausen

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Ich hatte in Roding schon einiges erlebt, aber ich wollte noch mehr. Und da ich nun ja schon mal im Süden war, bot es sich ja förmlich an, noch einen Abstecher nach Altshausen zu machen. Nicht der direkte Weg nach Hause, aber auch kein riesengroßer Umweg. Also plante ich noch ein paar Tage Urlaub in Altshausen ein. Naja, Urlaub ist nicht ganz das richtige Wort, denn schließlich wollte ich ja mit MI-KA Sports und Michael Epp eifrig trainieren.
So bin ich am Montagmorgen nach einem guten Frühstück in Roding in Richtung Altshausen aufgebrochen. Die Fahrt war dank meines Navis problemlos (also DIE Anschaffung hat sich echt gelohnt!). Am frühen Nachmittag kam ich in Altshausen an und konnte meine Ferienwohnung (die hatte Michael Epp mir vermittelt) beziehen. Die Wohnung war sauber und gemütlich, außerdem sehr großzügig und bot reichlich Platz.
Nachdem ich mich etwas häuslich eingerichtet hatte war es auch schon Zeit um für die erste Trainingseinheit zum Sportplatz zu fahren. Ich freute mich schon darauf, wieder einmal auf einer Tartanbahn zu trainieren und war gespannt was Michael zu meiner Technik sagen würde. Und natürlich war ich richtig gespannt, was ich im Rahmen der Trainerfortbildung noch lernen würde!

Wir walkten zu zweit über Rasen und Tartanbahn. Er zeigte mir in den Trainingseinheiten an den Tagen vom 15. bis zum 19.6. viele neue Varianten, Kraft-, Technik- und Koordinationsübungen. Außerdem erklärte er mir, wie man Anfänger am besten unterrichtet und was die häufigsten Fehler dabei sind. Die Trainingseinheiten waren sehr interessant, aber auch anstrengend. Wer behauptet nach zwei DM Wettkämpfen und einigen Stunden Techniktraining mit etlichen Kilometern auf dem Sportplatz nichts in den Muskeln zu spüren, der lügt! Meine Erfahrung war, dass reines Techniktraining anstrengender sein kann, als ein Wettkampf.
Aber ich durfte wieder feststellen, dass Michael Epp ein hervorragender Trainer ist. Sowohl fachlich, als auch didaktisch sind die Trainingseinheiten mit ihm immer ein Erlebnis. Er erklärt geduldig und keine Frage ist zu dumm, als dass er nicht ausführlich auf sie eingehen würde. Er lobte meine Technik, die ich mir mit seiner Unterstützung selbst angeeignet habe.









Am Dienstag Abend war es dann mal wieder an der Zeit die anderen MI-KAs beim Lauftreff zu begrüßen. Leider war die Gruppe diesmal nicht so groß, da einige arbeiten mussten. Wir  walkten durch Wald und Flur rund um Altshausen. Micha wollte unbedingt meine neuen Schuhe "einweihen". Das bekamen aber natürlich alle zu spüren, schließlich schickte er alle Teilnehmer des Lauftreffs über unwegsames Gelände und durch den Matsch. Es hat wieder einmal großen Spaß gemacht mit einigen MI-KAs zu trainieren und viele nette Gespräche zu führen.


Mittwoch war Ruhetag angesagt und ich fuhr in die Therme nach Bad Saulgau. Die dortige Sauna war Balsam für meine geschundenen Muskeln, aber auch für meine Seele.

Der letzte Tag der Fortbildung hatte es wieder in sich. Wir wiederholten im strömenden Regen viele Übungen und machten auch wieder einige Kilometer auf der Tartanbahn. Üben, üben und noch mals üben war die Maxime, denn nur dadurch kann ich alle Übungen so verinnerlichen, dass ich sie auch im Schlaf korrekt ausführen kann. Nachmittags nahm Micha mich dann noch mit nach Ravensburg zu einem seiner Nordic-Walking-Kurse. So konnte ich noch einmal "live" miterleben, was es heißt, zu unterrichten. Mit einer kleinen Gruppe ging es kreuz und quer durch den Ravensburger Wald.



Nachdem ich wieder in der Ferienwohnung angekommen war und noch etwas gegessen hatte, machte ich mich dran, für die Heimfahrt zu packen. Mein Zertifikat sollte ich am nächsten Morgen bei Micha noch abholen, dann stand noch ein Abstecher nach Metzingen ins Outlet auf meinem Programm und anschließend wollte ich endlich nach Hause fahren.
Und so hatte ich bei meiner Ankunft zu Hause (ich habe dank Staus und Schwertransporten allerdings gut vier Stunden länger gebraucht, als erwartet) nicht nur mein Nordic-Walking Trainerzertifikat im Gepäck, sondern auch noch das eine oder andere Mitbringsel. Lange zehren werde ich auch von den vielen schönen Eindrücken der "sportlichen Woche": zwei erfolgreichen Wettkämpfen, netten Kontakten, tollen Gesprächen und super Trainingseinheiten.

Donnerstag, 18. Juni 2015

1. Internationale Deutsche Meisterschaft Nordic-Walking 10K 14.06.2015, Roding

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, am Tag nach einem Halbmarathon wieder in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett zu kriechen und dann auch noch einen 10-k-Walk zu absolvieren? Und dann auch noch im Urlaub? – Indem man begeisterter, enthusiastischer und leidenschaftlicher Sportler ist! Also krabbelte ich am Sonntagmorgen um 6 Uhr aus den Federn und machte mich auf, um 9 Uhr dann auch noch bei der DM Nordic Walking über 10k teil zu nehmen.
Nach einem leichten Frühstück sammelte ich um 7:15 Uhr eine „Kollegin“ von MI-KA Sports ein, eine Freundin spontaner Entscheidungen. So spontan, dass sie als Teil einer Fahrgemeinschaft angereist war und nun ohne fahrbaren Untersatz in Roding war. Für ihre Heimreise war gesorgt, und für die Anfahrt zum Wettkampf hatte ich mich gerne angeboten. Da sie noch nachmelden musste (jaja, die spontane Idee halt!) musste sie mindestens eine Stunde vor dem Start vor Ort sein.
Das Nachmelden funktionierte ohne Probleme und als wir wieder zum Parkplatz gingen trafen nach und nach auch die anderen MI-KAs ein. Leider waren es noch weniger Starter als am Vortag, allerdings auch verständlich: nicht jeder möchte nach einem Halbmarathon noch einen 10er walken, einige mussten auch dringend nach Hause fahren, da sie arbeiten mussten. So waren wir insgesamt sieben MIKAs, die sich auf die Strecke wagten.
Der Startschuss fiel pünktlich um 9 Uhr. Gestartet wurde in 2 Wellen mit 1,5 Minuten Abstand. Die Strecke war ca. 3,3 Km lang und wurde drei Mal gegen den Uhrzeigersinn gewalkt. Sie führte erst in Schlangenlinie über einen Schotterplatz, dann folgte eine kurze rampenartige Steigung von ca. 50 Metern, danach ein steileres Stück von ca. 400 Metern. Ab da wechselte die Strecke zwischen Ebene und leichtem Gefälle. Da war die Schwierigkeit eher in der Ausführung der korrekten Nordic-Walking-Technik: es musste ja immer ein Fuß am Boden und auch der richtige Stockeinsatz wurde von den ca. 15 Kampfrichtern kritisch beäugt und im Zweifel mit Verwarnungen geahndet. Die Kampfrichter waren mit dem Fahrrad und zu Fuß auf der Strecke unterwegs, standen teilweise versteckt hinter Bäumen oder tauchten unvermittelt in Seitenwegen auf. So konnte nun wirklich keiner schummeln! Gut so!
Die Strecke lag mir gut und das Wetter spielte auch mit. Es war bei weitem nicht so warm und schwül wie am Vortag und ich konnte Tempo machen und auch sehr gut halten, die Zeiten der drei gewalkten Runden sind fast identisch. Es gab einen Wasserstand auf der Strecke, an dem ich logischer Weise drei Mal vorbeikam, und bei dem ich auch gerne zugriff. Ab der dritten Runde kam dann auch wieder die Sonne raus und es sehr wurde schnell wärmer.
Das Ziel erreichte ich mit neuer persönlicher Bestzeit in 1:07:47,7 Std. Ich wurde 9. meiner Altersklasse (sie war wieder sehr stark besetzt), 45. bei den Herren und 56. gesamt. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Nach dem sehr anstrengenden Halbmarathon vom Vortag hätte ich nicht mit einer neuen Bestzeit gerechnet. Beim 10k waren insgesamt 73 Herren und 39 Damen am Start, 10 sind nicht angetreten und keiner wurde disqualifiziert. Ich erhielt auch bei diesem Wettkampf weder ein Ermahnung noch eine Verwarnung.
Im Zielbereich gab es leckere Finisher-Weizenbiere, Wasser, ISO-Getränk, Äpfel und Bananen. Da die Siegerehrung schon um 12 Uhr sein solle ging ich ins City-Fit der Mühlbauer AG zum duschen. Diese Idee hatten aber noch ganz viele andere Sportler. In der Hitze des Gefechts schaffte ich etwas, was mir noch nie passiert ist: ich vergaß doch tatsächlich meinen Schuhbeutel samt Schuhen! Zum Glück wurden sie aber gefunden und ich konnte sie später, als mir der Verlust aufgefallen ist, wieder in Empfang nehmen. Danke an den Unbekannten, der sich meiner herrenlosen Treter angenommen hat! Ich hätte sie schmerzlich vermisst, wären sie abhanden gekommen.
Bei der Siegerehrung kam wieder richtig Stimmung auf. MI-KA Sports holte 2 Titel und einen 3. Platz. Michael Epp wurde wieder Gesamtsieger in einer Zeit von 55:15,7 Minuten. Mit dieser Zeit wären viele Läufer höchst zufrieden und er macht es im Nordic-Walking!!
Insgesamt war dieser Lauf genauso perfekt organisiert, wie sein großer Bruder vom Vortag. Vielen Dank noch mal an dieser Stelle an die vielen Helferinnen und Helfer und noch mal ein sehr großes Dankeschön für dieses Erlebnis an Dirk Grimm dem Hauptorganisator und die Mühlbauer AG für die großzügige Unterstützung.

Die Stimmung im Zelt und auf der Strecke war einmalig. Jeder Nordic-Walker der etwas sportlicher unterwegs sein möchte sollte dies mindestens einmal in seinem Sportler-Leben mitgemacht haben. Das Erlebnis ist den Aufwand der Anreise wert!
Vor dem Start

Dirk Grimm und das Masskotchen.

Gesamtsieger Renate Möbus und Michael Epp.

Deutscher Meister über 10k AK M45, Michael Epp.

Deutsche Meisterin AK W50, Sabine Franz

Sonntag, 14. Juni 2015

Die Hitzeschlacht im Bayrischen Wald am 13.06.2015, Roding

Seit Bekanntgabe des Termins war mein Trainingsziel für dieses Jahr klar: Start am 13. Juni bei der 1. Internationalen Deutschen Meisterschaft im Nordic-Walking Halbmarathon in Roding. Nun ist ja Roding nicht mal gerade um die Ecke und da hieß es am Freitag, 12. Juni sehr früh aufstehen und die knapp 600 km hin fahren. Die Anreise war problemlos und Dank meines Navis habe ich mich nicht verfahren. Und Dank geschmeidig laufenden Verkehrs war ich auch schon um 13:30 Uhr vor Ort beim City Fit der Mühlbauer AG, um die Startunterlagen abzuholen. Dies ging zügig über die Bühne und ich hatte noch reichlich Zeit, um mir den Start- und Zielbereich anzusehen. Hier war fast alles schon aufgebaut. Auf dem Rückweg zum Wagen traf ich auch die ersten Teilnehmer von MI-KA Sports und wir unterhielten uns etwas. Danach bezog ich meine Wohnung, heißt: ich habe meine ganzen Sachen hochgetragen und teilweise auch gleich ausgepackt. 

Die Eröffnungsfeier sollte um 18 Uhr stattfinden und anschließend war die Pasta Party im City Hotel – meine erste Pasta Party überhaupt! Auf dem Weg dorthin traf ich dann auch die übrigen MI-KAs die es sich in einem Eiscafé bequem gemacht hatten. Wir unterhielten uns und ich wurde denen vorgestellt, die mich noch nicht kannten. Kurz vor 18 Uhr traf dann auch zu meiner Freude der alte Deutsche Meister und Weltmeister Michael Epp mit seiner Frau Karin ein. Wir kennen uns seit der DM in Hausen im Oktober 2013 und haben seit dem lockeren Kontakt.

Nach dem Einmarsch der Nationen bei der Eröffnungsfeier hielten Bürgermeister Franz Reichold , der Chef der Mühlbauer AG Josef Mühlbauer und Dirk Grimm (verantwortlicher Organisator) Reden. Der Einmarsch der Nationen war schön bunt: Kinder trugen in der jeweiligen Landestracht die Fahnen der teilnehmenden Nationen. Nach einer Vorführung des City Fit ging es mit Blasmusik zum City Hotel wo das Pasta-Essen stattfand.











Wir suchten uns einen Platz so weit wie möglich von der Blasmusi weg, schließlich wollten wir uns unterhalten. Für die Pasta hatte ich im Vorfeld Gutscheine bekommen, Getränke gab es zu zivilen Preisen (Cola 0,3l 2 € und 0,5 l Bier zu 3€). Zu meiner Überraschung gab es aber keine Nudeln (irgendwie hatte ich mit Pasta Party halt Nudeln in Verbindung gebracht), sondern Lasagne in vegetarisch und mit Fleisch. Ist sowieso nicht so mein Fall und vor einem Wettkampf finde ich es eher riskant wegen des hohen Fettgehalts – aber es ging zum Glück alles gut.
In lustiger Runde saßen wir noch bis ca. 20.30 Uhr zusammen und quatschten. Viele bekannte Gesichter fielen mir auf, einige Nordic Walker aus NRW waren wohl tatsächlich aufgrund meiner ausgelegten Flyer angereist.
Anschließend ging ich dann wieder zur Wohnung packte meine Sachen für den Wettkampf und ging schlafen.

Und natürlich war auch am Wettkampftag frühes Aufstehen Pflicht – schließlich sollte um 9 Uhr der Startschuss fallen. Und so machte ich mich nach einem leichten Frühstück auf den Weg zum Start.
Ich war, wie immer, zeitig vor Ort. Startnummer hatte ich ja bereits und so konnte ich in Ruhe noch ein paar Fotos machen. Die anderen MI-KAs trafen dann auch nach und nach ein. Wir unterhielten uns kurz und dann war es Zeit sich warm zu machen. Warm machte sich auch das Wetter. Die Temperaturen waren inzwischen schon fast auf 20 Grad geklettert. Um 8:45 Uhr ging es dann zur Startaufstellung. Es wurde in 4 Blöcken gestartet. Ich reihte mich in den 2. Block ein. Pünktlich ab 9 Uhr fielen die Startschüsse mit Abstand von 1 bis 1,5 Minuten je Block.
Die perfekt ausgeschilderte Strecke bestand zum größten Teil aus Waldboden und Schotter und nur zu ca. 5% aus Asphalt. Der Weg führte uns teilweise in langen Geraden durch den Wald und vor dem Zieldurchlauf (immerhin 4x) gab es einige Serpentinen, damit die kilometrierte Streckenlänge erreicht wurde.
Es wurden 4 Runden gelaufen, eine mit ca. 2km und 3 mit ca. 6km Länge. Die großen Runden waren etwas anspruchsvoller und hatten insgesamt ca. 300 bis 350 Höhenmeter in oft langestreckten Steigungen. Auf der Strecke waren ca. 30 Kampfrichter per Fahrrad und zu Fuß unterwegs. Es konnte wirklich keiner schummeln und laufen und auch die korrekte Nordic-Walking-Technik wurde bewertet. Verstöße führten zu Verwarnungen und nach der 2. Verwarnung hieß es: Duschen gehen. Dieses Schicksal ereilte einige Starter.

Im Laufe des Wettkampfs stiegen die Temperaturen auf ca. 28 Grad, gefühlt aber weit darüber. Es wehte kaum ein Lüftchen und dazu war es dann auch noch ziemlich schwül.  Dankbar griff ich an jedem Wasserstand zu, immerhin gab es sie alle 2km. Die ersten Runden gingen noch einigermaßen, aber dann musste auch ich dem Wetter Tribut zollen und in der letzten Runde das Tempo raus nehmen. Ab da war mein Motto nur noch: gesund ankommen und im Rhythmus bleiben!
Das haben aber wohl nicht alle so gesehen. Eine Favoritin auf den Titel, eine Frau mit jahrelanger Sporterfahrung, musste wohl wegen Dehydrierung aufgeben. Sie war anscheinend auf der Strecke bewusstlos geworden und musste mit dem Rettungswagen abgeholt werden. Im Ziel wurden auch öfter die Sanitäter zu Leuten gerufen, die sich übernommen hatten. Ein Segen waren sie jedoch nach einer Behandlung und Flüssigkeitszufuhr nach einiger Zeit wieder wohlauf.
Meine Endzeit war 2:49:39 Stunden. Womit ich aufgrund der Witterungsverhältnisse vollkommen zufrieden bin. Ich wurde 14. meiner Altersklasse und 82. bei den Herren. Es sind 105 ins Ziel gekommen und bei den Damen 41. Elf Sportler mussten auf Grund Witterung und Verletzung aufgeben und einige wurde verwarnt und disqualifiziert. Zu meiner großen Freude erhielt ich weder eine Ermahnung noch eine Verwarnung!





Nach dem Zieleinlauf gab es Äpfel, Bananen, Müsli-Riegel, alkoholfreies „Finisher Bier“, Wasser und ISO-Getränk. Außerdem konnte man sich die Waden oder Rücken massieren lassen – ein Angebot, das ich sehr gerne genutzt habe.









Der alte und neue Deutsche Meister und mehrfacher Weltmeister Michael Epp mit mir vor dem Start.




Insgesamt ein PERFEKT organisierter Lauf. So ein riesen Event kann nur reibungslos verlaufen, wenn das Organisationsteam voll hinter dem Projekt steht, viele im Team selbst erfahrene Sportler sind und, nicht zuletzt, die finanziellen Mittel vorhanden sind (heißt: genügend potente Sponsoren). Mein ganz großes Lob und Dankeschön gilt allen Helferinnen und Helfern, allen voran dem Hauptorganisator Dirk Grimm und der Mühlbauer AG für die großzügige Unterstützung. Besser kann man eine solche Veranstaltung nicht ausrichten!

Im Anschluss an die DM fanden noch die Läufe statt. Es war heiß, ich hatte Durst, ich hatte Zeit – also gab es nur eine Option: EIS. Nach dem Duschen und Umziehen hatte ich mich also mit anderen MIKAs für 16 Uhr in einem Eiscafé in Roding verabredet. Wir genossen Eis und leckeren Kaffee im Schatten der Schirme. Es waren auch einige der anderen deutschen Teams anwesend und mit angeregten Gesprächen und vielen netten Kontakten und Bekanntschaften wurde die Wartezeit sehr kurzweilig und um 17: 30 Uhr brachen wir dann auf, um zur Siegerehrung auf dem Gelände der Mühlbauer AG zu fahren.







Vor der Siegerehrung wurden noch einige Reden gehalten und die Spendenschecks für lokale und internationale Projekte und Einrichtungen vergeben. Es wurden viele bedacht. So gingen unter anderem an die BRK Hundestaffel, einige Schulen und Kindergärten zwischen 500 € und 1200€, die Erdbebenhilfe für Nepal 11.000 € für eine Wasseraufbereitungsanlage und ISNA El Salvador erhielt 25.000 $. Die Sponsoren hatten rund 40 000 € gespendet, der Betrag wurde von der Mühlbauer AG auf glatte 100 000 € aufgestockt.


Dirk Grimm, verantwortlicher Organisator.

Bürgermeister der Stadt Roding Franz Reichold.

Josef Mühlbauer





Die Stimmung bei der Siegerehrung war super. Obwohl dieses Mal personell nicht so stark vertreten, hatte MI-KA Sports gut abgeschnitten. Die Herrenmannschaft wurde Vizemeister. Michael Epp wurde Gesamtsieger (also ist der alte wieder der neue Deutsche Meister – Glückwunsch!). Insgesamt holten wir 4 DM Titel, 2 Vize-Titel und einen 3. Platz. Wir waren insgesamt mit leider nur mit 14 Sportlern am Start, da viele an diesem Wochenende nicht konnten. Wäre ich nicht eingebrochen in der letzten Runde wäre eine einstellige Platzierung für mich möglich gewesen. Meine Altersklasse war sehr stark besetzt.

Hier die Bilder aller MI-KAs, die auf dem Treppchen standen.


Gesamtsieger Michael Epp

Patrik Merk, Deutscher Meister in der Hauptklasse.

Deutscher Vizemeister AK M40, Gregor Latka.

Michael Epp wurde natürlich auch Deutscher Meister der AK M45.

Deutsche Vizemeisterin der AK W50, Sabine Franz.

Deutsche Meisterin der AK W60, Karin Maria Rudolph.

Sie feierte Ihren Sieg richtig!!!


3. in der AK M65 Peter Winkels

Mit einem großen Respekt von mir die ältesten Sieger AK  M75, Deutscher Meister Georg Schneider

Die Deutschen Mannschaftsmeisterinnen, Nordic Walking Team Hohenzollern. Sie brauchten etwas Hilfe um den prall gefüllten Pokal halten zu können. Es war ein graviertes 10l Weizenbierglas.

Die Deutschen Mannschafts-Vizemeister, Team MI-KA Sports

Paul musste sofort die Qualität des Weizens testen.


Es schmeckte ihm anscheinend gut.

Allen MI-KAs schmeckte es.





Nach den Siegerehrungen gab es noch das Mannschaftsfoto und danach machten wir uns nach und nach auf den Weg in unsere Unterkünfte, da einige von uns am nächsten Tag bei der 10K DM starten wollten, auch ich.