Sonntag, 19. Oktober 2014

55. Hambacher Herbstwaldlauf, 19.10.2014

Da die Nordic-Walking DM abgesagt worden ist, habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative in meiner Nähe gemacht. Allerdings lag wohl ein Fluch auf dem Datum, anders kann ich mir nicht erklären, dass auch meine erste Alternative (der Jahrhundertlauf am Edersee) abgesagt wurde.
Im Internet bin ich dann auf den Hambacher Herbstwaldlauf aufmerksam geworden und weil sich die Strecke sehr schön anhörte, entschloss ich mich, daran teilzunehmen. Leider wurde für die Walker nur die 7,1 km Variante angeboten, also schon fast ein Nordic-Walk-Sprint.
Entgegen meiner Erwartungen verlief meine Anfahrt reibungslos. Da weder mein Navi noch Google.Maps den Startpunkt kannten, hatte ich so meine Bedenken gehabt, selbigen zu finden. Dankenswerter Weise war der Start auch schon von der Hauptstraße aus ausgeschildert. Da ich, wie immer, etwas früher vor Ort war, konnte ich einen Parkplatz nur knapp 80 Meter vom Start ergattern.

Die Startnummernausgabe verlief reibungslos und mein befreundeter Walker war auch da. Leider konnte er nicht starten. Er war am Vortag den Rotharsteig-Halbmarathon gewalkt und wollte seine kaputten Gelenke was schonen. Außer ihm waren aber noch einige weitere bekannte Gesichter da. Kurz vor der Startaufstellung fiel mir bereits beim Aufwärmen ein Nordic-Walker-Läufer ins Auge und negativ auf.
Der Startschuss war pünktlich um 10:30 Uhr und ich setzte mich sofort an die Spitze, kurz hinter mir ein Walker mit sehr schöner Technik. Der Pace, den wir beide aufnahmen, lag bei ca. 6,9 min/km und wir kamen gut ab dem 1. km nebeneinander voran. Von der Strecke wurden wir nicht enttäuscht, nur Wald-, Kies- und Sandwege und immer durch den Wald. Ab und zu musste man größeren Steinen ausweichen, schließlich ist die Sophienhöhe die Abraumhalde des ehemaligen Tagebaus.
Leider habe ich mir schon nach dem 1. km etwas den linken Fuß vertreten, doch das konnte mich höchstens etwas bremsen, aber nicht aufhalten! Wir pendelten uns bei 7,1 bis 7,2 min/km ein. Nach der 1. Schleife ging es dann wieder durch den Start- und Zielbereich und weiter auf die etwas größere 2. Schleife, wo die Wege dann auch etwas enger wurden. Der Kollege und ich blieben aber eigentlich die ganze Zeit auf gleicher Höhe.
Beim 5. Kilometer ließ uns beide ein Geräusche hinter uns aufhorchen. Wir drehten uns kurz um - ja, da war er: der laufende Nordic-Walker! Lautstark machten wir ihn darauf aufmerksam, dass er laufen würde. Wie eigentlich alle laufenden Walker reagierte er pampig und protestierte. Allerdings hätte er seinen Rückstand von mehreren 100 Metern in so kurzer Zeit nie im Leben regel-gerecht aufholen können. Mein neben mir walkender Kollege und ich verstanden uns ohne Worte: sollte der "Läufer" versuchen, zu überholen, bremsen wir ihn aus. Aber er probierte es vorsichtshalber gar nicht, so wie es aussah hatte ihn die Kondition beim Nordic-Laufen dann doch etwas verlassen.
500 Meter vor dem Ziel beschlossen der Kollege und ich, gemeinsam die Ziellinie zu überqueren. Dort wurden wir auch wieder von Peter Borsdorff von Running for Kids empfangen. Auf diesem Weg wieder ein großes Danke für die schönen Bilder. Da die Zeitnahme-Software einen zeitgleichen Zieleinlauf anscheinend nicht vorsieht, ist zwischen mir und dem Kollegen dann doch eine Sekunde Unterschied. Aber sei's drum. So wurde ich halt mit einer Zeit von 51:27 min 1. bei den Nordic Walkern und mein walkender Partner mit 51:28 min. 1. bei den Walkern. Bei der Siegerehrung ignorierten wir den Nordic-Läufer sehr gekonnt. Dabei sei aber noch zu erwähnen, dass seine Frau korrekt gewalkt ist, vielleicht sollte er bezüglich der Walking-Technik bei ihr mal Nachhilfe nehmen.
Es war insgesamt eine sehr gut organisierte Veranstaltung. Alles war perfekt markiert, so konnte sich keiner verlaufen und auch die Wege im Start- und Zielbereich waren gut abgesperrt. Die Laufstrecke ist sehr schön und führt zu 100% über Wald-, Sand- und Kieswege. Die Siegerehrung fand ca. 1 Stunde nach dem Einlauf statt. Schade ist nur, dass die 14km Strecke nicht für die Walker angeboten wird. Dies ist auch mein einziger Verbesserungsvorschlag. Es wäre sehr sehr schön, wenn die längere Strecke auch für die Walker und Nordic-Walker angeboten würde. Gerne nächstes Jahr wieder!





Mittwoch, 15. Oktober 2014

36. Gillrather Volkslauf, 12.10.2014

Es ist schon langsam Tradition, dass ich im Oktober beim Gillrather Volkslauf starte.
So fuhr ich auch am Sonntag, den 12.10.2014 wieder in die Teverener Heide. Das Wetter war wieder einmal sehr schön und ich hatte mich schon im Vorfeld mit einem befreundeten Walker dort verabredet.
Hinter der Feuerwehr in Gillrath gab es ausreichend Parkplätze und von dort sind es nur wenige Meter bis zum Sportplatz. Die Startnummernausgabe war wie immer sehr gut organisiert und alles klappte reibungslos. Mein Walking-Kollege war auch schon da und wir hielten bei einer Tasse Kaffee noch einen kurzen Schwatz über die Ereignisse der letzten Wochen.
Auch er konnte es nicht fassen, dass die Nordic-Walking DM abgesagt worden ist. Allerdings konnte er seine Fassungslosigkeit über das Unvermögen des Veranstalters nicht verbergen. "Gut, dass nächstes Jahr ein seriöser und vernünftiger Veranstalter diesen Wettkampf übernimmt", war seine Aussage.
Ca. 30 Minuten vor dem Start machten wir uns warm und gingen dann gemeinsam zur Startaufstellung auf der Straße. Ich wurde noch etwas damit aufgezogen, dass ich mich im vergangenen Jahr "verlaufen" hatte. Dies würde mir dieses Jahr nicht passieren! Pünktlich um 10:35 Uhr fiel der Startschuss. Wie immer startete ich ganz hinten, um nicht mit den Läufern ins Gehege zu kommen und hängte mich an den befreundeten Walker. Schon bei ca. 1,5 km haben wir die ersten Läufer überholt und bei 2,5 km ließ ich dann den Kollegen hinter mir und setzte mich an die Spitze. Von da an musste ich aufpassen, mein Tempo nicht aus den Augen zu verlieren, da meine GPS-Uhr (vielleicht wegen der benachbarten AWACS) keinen richtigen Empfang hatte.
Die Strecke war wie immer sehr schön, Asphalt, Waldboden mit sandigen Abschnitten und Wiesen-Feldwege. Außerdem gibt es keine nennenswerten Steigungen. Bei ca. 5 km kam der Wasserstand, der gerne von mir angenommen wurde um Rachen und Hals zu befeuchten. Bei ca. km 8 wurde ich nach und nach von den zehn Führenden des Halbmarathons überholt. Danach ging es in den Endspurt.
Im Ziel war ich dann der erste Walker mit einer Zeit von 1:13:09 h. Ich war zufrieden mit meiner Zeit. Nach 4 Minuten kam dann mein walkender Kollege als 2. ins Ziel, wo ich schon mit einem Becher Wasser auf ihn wartete.
Der Lauf war wie immer sehr gut organisiert und sehr erfreulich fand ich, dass dieses Mal die Siegerehrung tatsächlich sehr zeitnah durchgeführt wurde. Super finde ich die Preise, die der DJK Gillrath vergibt. Statt Finisher-Shirts, Pokalen, Medaillen oder Handtüchern hat sich der Verein auf Nützliches verlegt. So konnte ich glücklich einen 5-Kilo-Sack Kartoffeln mit nach Hause nehmen.
Mein Dank geht an den DJK-Gillrath für die gute Organisation und an die Freiwillige Feuerwehr für die Unterstützung. Gerne nächstes Jahr wieder.
Und natürlich auch vielen Dank an Peter Borsdorff von Running4Kids für die tollen Fotos.











Mittwoch, 8. Oktober 2014

Wiedersehen mit dem "verlorenen Cousin"

Im Moment geht mir so vieles durch den Kopf. Samstag – da soll es vielleicht endlich soweit sein: wir treffen den „verlorenen Vetter“. Nach 18 Jahren, in denen wir uns nicht gesehen haben, vier Jahren zögerlichen Annäherns über Internet und SMS – nun soll es soweit sein? Ein Treffen? Nach so langer Zeit, nach so vielem, was passiert ist? Jetzt? Endlich?
Um es mit den Worten vom Haigerlocher Opa zu sagen: Wo ist nur die Zeit hin? Und, als wäre es irgendwie ein Omen – wir treffen uns in seiner Heimatstadt Köln. 2 Tage nach dem Tag, an dem seine Frau 101 Jahre alt geworden wäre. Wow. So viel Mystik. Oder Zufälle. Wie man’s lieber mag.
Aber mir fallen, wie bei Reinhard Mey, zahllose Bilder ein.
Wie du mir damals den alten kaputten Tacho von deinem Rennrad geschenkt hast? Wie ich ihn mit einer Schnur um den Lenker von meinem Dreirad gebunden habe und Runde um Runde durch Omas Küche, den Flur und das Esszimmer gedreht habe? Bis ich völlig außer Atem und der Lenker vom Dreirad komplett zerschrammt war?
Du und ich, beim Skifahren auf der Hohenbergstraße mitten in der Nacht. Beim Schotter klauen beim Bau-Unternehmer, weil es mitten in der Nacht so spiegelglatt wurde und weder Sand noch Salz im Haus war. Und wie Herr H. uns nach gegangen ist.
Weißt du noch, wie wir zusammen das Iglu gebaut haben? Mit Reiner? Oder die Hütte? Wie du mich am Sportplatz getroffen hast und wir zusammen zu Oma nach Hause gingen, damals, als ich den Arm in Gips hatte? Seither hasse ich Tiefkühl-Champignons, weil Oma die an dem Tag gekocht hat und alles so fies danach roch!
Aber auch, wie du am ersten Weihnachtsfeiertag im jugendlichen Übermut eine Spielzeugpistole (ein sinniges Weihnachtsgeschenk deiner Eltern) direkt neben meinem Ohr abgefeuert hast. Und wie ich dafür den Ärger von der Mutter bekommen hatte? Wie du mich auf dem Tennisplatz wie ein kleines Kind behandelt hast und lieber mit einem Kumpel gespielt hast, als mit mir.
Wie sehr ich dich bewundert habe, weil du schon immer cool warst, schon zu einer Zeit, wo man noch gar nicht „cool“ war. Du wirst in meinen Gedanken immer der schlacksige Junge sein, der mit der Kamera um den Hals mit uns auf dem Lochen war, als Thomas und ich den Keuchhusten hatten. Der so wunderbar Klavier gespielt hat. Mit dem ich Detektiv und Verstecken gespielt habe. Mit dem ich mein erstes Revell-Modell gebastelt habe, ohne den ich nie im Leben die Kadenzen oder den Generalbass im Musikunterricht gemeistert hätte.  
Du warst mein großer Bruder und mein großes Vorbild. Und ich habe dich sehr vermisst. Erst, als du zum Bund gingst, dann, als du studieren gingst, geheiratet hast und zuletzt, als sich unsere Wege endgültig trennten. Du warst erwachsen und ich habe nie mehr was von dir gehört. Ich war nicht zu deiner Hochzeit eingeladen, du warst bei meiner Konfirmation nicht mal so fair, selbst abzusagen, sondern hast es nur ausrichten lassen. Nett war das nicht. Und trotzdem – ich habe oft an dich gedacht. Mehr zufällig haben wir uns am Omas Krankenbett in Stuttgart getroffen. Wollten in Kontakt bleiben. Und beim „Wollen“ ist es auch geblieben.

Und jetzt, 18 Jahre später- haben wir uns wieder gefunden. Was draus wird steht in den Sternen. Ich wollte nur, dass du das hier weißt. Und dass du weißt, dass du mir gefehlt hast. Und dass ich dir alles Gute wünsche, egal, wie unser Treffen ausgeht.


Samstag, 4. Oktober 2014

3. Aachener Firmenlauf, Hangerweiher, 02.10.2014

In den letzten Jahren ist es schon fast zur Tradition geworden, dass wir mit der Firma beim Aachener Firmenlauf mit einem Team antreten. Durch die Ausrichter habe ich die Erlaubnis bekommen als Nordic-Walker daran teilzunehmen, voraus gesetzt, dass ich keinen anderen Teilnehmer gefährde oder störe.
Kurz nach 15 Uhr war Aufbruch in der Firma angesagt. Es galt die 24 Starter von Oberforstbach nach Aachen Hangeweiher zu bringen, daher wurden vor dem Firmengebäude mehrere  Fahrgemeinschaften gebildet. Da natürlich jeder Fahrer versuchte, vor Ort einen Parkplatz zu bekommen, war der Andrang bei knapp 6400 Startern entsprechend groß. Um 15:50 Uhr waren wir dann endlich alle am vereinbarten Treffpunkt angekommen. Einige mussten sich noch umziehen und ihre Startnummern befestigen, andere hibbelten herum, weil es für sie (fast) der einzige oder zumindest der erste Lauf des Jahres war. Um 16:45 Uhr gingen wir dann geschlossen zum Start. Eine Kollegin wollte, dass ich sie "ziehe" und da blieb ihr nichts anderes übrig, als mit mir ganz hinten zu starten. Um 17 Uhr fiel pünktlich der Startschuss für die 3500 Starter beim 4,63 km Lauf, der in zwei Runden über den ausgewiesenen Parcours führte.
Es dauerte über 5 Minuten, bis ich mit meiner Kollegin die Startlinie überquerte und wir langsam etwas Tempo machen konnten. Wegen meiner Stöcke musste ich die Augen überall haben: ich musste auf die Läufer um mich herum achten, schließlich wollte ich keinen mit meinen sehr scharfen Spitzen verletzen. Viele unerfahrene Läufer, für die ich mitdenken musste, bremsten mich ein paar Mal komplett aus. Und natürlich durfte ich auch meine (laufende) Kollegin nicht aus den Augen verlieren.
In der zweiten Runde hatten sich dann aber alle (auch ich) in den Lauf eingefunden und es ging etwas besser. So konnte ich versuchen, mein Tempo immer zwischen 7,1 und 7,2 min/km zu halten, was mir auch größtenteils gelungen ist. Kurz vor dem Ziel legte meine Kollegin einen respektablen kleinen Endspurt hin und überholte mich. Gerne habe ich sie ziehen lassen. Der Zielkanal war, wie im vergangenen Jahr, sehr eng. So gerne ich mit ihr gemeinsam eingelaufen wäre, so groß wäre die Gefahr gewesen, sie mit meinen Stöcken zu verletzen oder zu Fall zu bringen. Das Risiko wollte ich auf keinen Fall eingehen, daher ließ ich sie ziehen und sie finishte einige Zehntel vor mir. Meine Endzeit lag bei 33:32 min, damit bin ich vollkommen zufrieden.
Anhand der Finisher-Liste konnte ich nachvollziehen, dass ich mit meiner Kollegin gemeinsam im Laufe des Wettkampfs genau 340 Läufer überholt habe, da wir ja als Letzte gestartet waren und das Feld buchstäblich von ganz hinten aufgerollt haben. Wäre der Lauf länger gewesen und die Strecke nicht ganz so beengt - wir hätten noch den einen oder anderen überholen können.

Nach dem Lauf konnte man sich mit alkoholfreiem Bier eines der Sponsoren stärken, außerdem gab es leckere Backwaren eines anderen Sponsor.

Insgesamt gefiel mir der Lauf besser als im vergangenen Jahr. Ich fand ihn besser organisiert, es gab weniger Chaos und, soweit ich das beurteilen kann, gab es auch weniger Möglichkeiten abzukürzen.  Zumindest habe ich keinen gesehen, der mit Absicht falsch abgebogen ist um zu schummeln (war im vergangenen Jahr mehrfach vorgekommen). Dennoch finde ich, dass die örtlichen Gegebenheiten für eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht geeignet sind, es ist schlicht zu wenig Platz für so viele Starter. Der Veranstalter sollte eventuell überlegen, ob sich nicht eine andere Örtlichkeit mit breiterer Laufstrecke und mehr Parkplätzen besser anbieten würde. Das käme den Teilnehmern sicher entgegen und das Starter-Limit von 3500 für den 4,6-km-Lauf könnte erhöht werden. Leider habe ich auch nur acht mobile Toiletten gesehen. Sollten das alle gewesen sein, dann waren das mit Sicherheit  erheblich zu wenige.
Auch fand ich die Ausschilderung vor Ort etwas dürftig, vor allem für Orts-Unkundige. Die Helfer am Wasserstand meinten es ja gut, als sie die riesigen Becher randvoll zur Verfügung stellten. Aber ganz ehrlich: wer möchte einen guten Viertelliter Wasser während des Laufs in die Hand nehmen? Die Becher sind zu schwer, zu groß, einfach zu unhandlich. Beim Versuch, daraus zu trinken, verschluckt man sich leicht und der Großteil des Wassers landet entweder auf dem Laufshirt oder auf der Straße. Eigentlich reichen 0,1l Becher und die dann auch nur halbvoll.
Auf jeden Fall hat es mir aber sehr viel Spaß gemacht mit den Kollegen diese Veranstaltung zu besuchen. Wir konnten uns im Vorfeld und auch nach dem Lauf gut unterhalten und die anderen Läufer anfeuern.