Einmal ist keinmal und ab dem zweiten Mal ist es Tradition - also dieses Jahr war der 1. Wettkampf des Jahres traditionell das Waldwalking in Nettetal-Hinsbeck. Allerdings war ich vor dem Start am 23.1. nicht besonders gut im Training, die Wettervorhersage änderte sich in den Tagen vor dem Wettkampf praktisch stündlich - alles in allem nicht besonders vielversprechend. Daher wartete ich mit meiner Anmeldung bis fast zur letzten Minute. Aber dann sagte der Wetterbericht 30% Regenwahrscheinlichkeit und laue Temperaturen voraus und ich wagte meine Vormeldung.
Die Anfahrt war, wie immer, problemlos. Vor Ort begrüßte mich dann ein Leser dieses Blogs. Er ist durch unseren Blog auf den Lauf aufmerksam geworden und war so begeistert, dass er schon zum zweiten Mal antrat. Die Walkingkollegen aus Neukirchen-Vluyn waren zum Teil auch schon vor Ort und die anderen bekannten Walker trudelten nach und nach ein.
In Hinsbeck treffen sich zum Saisonauftakt fast alle Walker und Nordic-Walker von der Eifel bis zum Ruhrpott, das Einzugsgebiet dieses Walks ist enorm. So konnte ich viele Bekannte ausmachen. Es wurden angeregte Gespräche geführt, schließlich hatte man sich ja zum Teil einige Monate nicht gesehen.
An der Startnummernausgabe zeigte sich die familiäre Atmosphäre des Walks ganz deutlich. Die Ausrichter begrüßten mich mit einem netten "Sie haben sich aber diesmal spät angemeldet". Sie kennen "Wiederholungstäter" inzwischen persönlich. Sehr schön finde ich auch, dass die Walker besonders zuvorkommend behandelt werden. Vorschläge und Anregungen werden gerne angenommen und es wird darauf eingegangen, nicht wie bei anderen Läufen wo die Walker nur das 5. Rad am Wagen sind. Außerdem hat man bei diesem Walk die Möglichkeit sich noch während des Wettkampfes für eine der beiden Strecken zu entscheiden. Entweder man biegt kurz vor der 2. Runde in den Zieleinlauf ab und macht die 6k, oder man geht weiter auf die 2. Runde und macht die 12k. Das ist je nach Witterung und persönlichem Befinden eine sehr sehr gute Idee finde ich!
Es wurde langsam 10:30 Uhr und es war an der Zeit sich warm zumachen. Dabei begrüßte ich dann auch noch die restlichen der bekannten Walker.
Pünktlich um 11 Uhr war der Startschuss. Die bekannten Walking-Läufer setzten sich mal wieder etwas ab. Sie werden aber inzwischen von der anderen nur belächelt, frei nach dem Motto "Wer es nötig hat".
Es war ein sehr schneller Wettkampf. Das Anfangstempo lag bei ca. 6:41 min/km. Wir setzten uns in einer Gruppe von 10 Walkern etwas vom Hauptfeld ab. Ich war im Mittelfeld dieser Gruppe. Auf meiner Position ging es etwas hin und her, wir überholten uns immer gegenseitig. Die Strecke war den meisten bekannt und die Streckenposten waren, wie immer, an den richtigen Positionen, so dass sich keiner verlaufen konnte. Außerdem war die Strecke auch zusätzlich mit Pfeilen markiert und kilometriert, also perfekt. Als es dann nach ca 3,5k wieder in den Wald ging habe ich meinen Hintermann vor einer kleinen Eisplatte gewarnt. Allerdings habe ich mich wohl zu hastig zu ihm umgedreht, so dass mein Kreislauf etwas in die Knie ging und mir kurzzeitig schummerig wurde. Zwar konnte ich weitermachen, aber es war Vorsicht geboten. Als aber dann kurz darauf auch noch meine Verdauung etwas verrückt spielte, fasste ich kurzerhand den Entschluss von dem Angebot Gebrauch zu machen und den Wettkampf nach 6k zu beenden. Sicher ist sicher.
Ich bog also nach der letzten Steigung in den Zieleinlauf ab, wo mich der Sprecher begrüßte. Trotz meiner körperlichen Probleme war ich der Erste über 6k Nordic-Walking mit einer Zieleinlaufzeit von 43:28 Minuten. Damit bin ich vollkommen zufrieden.
Nachdem ich mich im Pavillon am Zieleinlauf bei netten Gesprächen mit warmem Tee, Äpfeln und Bananen gestärkt hatte, ging es ab zum Duschen zum nahe gelegenen Vereinsheim des Fußballvereins.
Als ich dann frisch geduscht wieder zur Jugendherberge zurück kam, lagen dort auch schon die Teilnahmeurkunden bereit. Für das leibliche Wohl sorgte die Belegschaft der Jugendherberge. Die Ausrichter gingen dann auch wieder von Tisch zu Tisch und holten sich ihr Feedback zur Veranstaltung persönlich ab. Die Walker des 12k kamen nach und nach ins Ziel und bei vielen angeregten Gesprächen verging die Zeit bis zur Heimfahrt wie im Flug.
Neu in diesem Blog in dieser Saison: ich möchte für meine Wettkämpfe ein Wertungssystem einführen. In den Kategorien Organisation und Strecke möchte ich je 5 mögliche Walkingstöcke vergeben. Hier also zum ersten Mal:
Organisation: 5 Walkingstöcke
Strecke: 5 Walkingstöcke.
Insgesamt also: 10 Walkingstöcke und beide Daumen hoch für den schönen und perfekt ausgerichteten Walk des VFL-Hinsbeck. Andere Veranstalter sollten sich ein Beispiel daran nehmen. Ich komme nächstes Jahr sehr gerne wieder und hoffe dass noch mehr Walker auf diesen Walk aufmerksam werden.