Sonntag, 18. September 2016
15. NEW Volksbad-Lauf, Mönchengladbach, 10.09.2016
Nach über 2 Monaten Wettkampfpause war es mal wieder an der Zeit, meinen Leistungsstand bei einer offiziellen Veranstaltung zu überprüfen. Da bot sich der NEW Volksbad-Lauf geradezu an. Start um 9 Uhr ist zwar sehr früh, aber dann hat man im Anschluss auch noch was vom Sonntag. Also hieß es am 10.9. nicht ausschlafen, sondern sehr früh aufstehen, um pünktlich da zu sein.
Der Weg war für mich einfach zu finden - ich kannte ihn ja auch schon vorher. Anders als im Vorjahr war die Startnummernausgabe diesmal hinter dem Gebäude auf der Wiese. Das fand ich persönlich viel besser, da dort wesentlich mehr Platz ist. Immerhin waren fast 140 Walker und Nordic-Walker vorgemeldet. Als kleine Zugabe gab es vom Sponsor ein Startnummernband und eine Freikarte für die öffentlichen Bäder der Stadt Mönchengladbach.
Auf der Vormelder-Liste waren keine der "üblichen Verdächtigen" zu finden gewesen, also rechnete ich auch mit keinem. Eine halbe Stunde vor dem Start habe ich angefangen mich warm zu machen. Das Wetter spielte auch mit und die Sonne kam langsam raus. Schon vor dem Start um 9.05 Uhr (direkt nach den Halbmarathon-Läufern), zeigte das Thermometer um die 20 Grad.
Es waren sehr viele unerfahrene Walker am Start und so musste ich beim Start aufpassen dass mir keiner in die Stöcke lief. Nach knapp 40 Metern konnte ich nach links aus dem Pulk ausscheren und diese dann überholen. Leider musste ich feststellen, dass an der Spitze 2 "Nordic-Walker" unterwegs waren, die ihren Namen nicht verdient hatten. Wieder einmal Walken mit Flugphase, kein aktiver Stockeinsatz, Skigang, zu lange Stöcke und keine Stock-Bewegung bis hinter die Hüfte - das Übliche halt. Also eigentlich nach Wettkampfregularien sofort Grund für 4 Verwarnungen auf einmal, aber leider gibt es bei diesem Wettkampf keine Kampfrichter.
Ich ließ sie also laufen und habe mich auf mich, meine Technik und mein eigenes Tempo konzentriert. Es pendelte sich auf im Durchschnitt 7:15 min/km bis 07:30 min/km ein. Ein Walker hatte in etwa das selbe Tempo, daher blieben wir aneinander dran und wechselten unsere Positionen immer mal wieder. Mal war er vorne, mal ich.
Beim Durchlauf durchs Volksbad feuerten die anwesenden Zuschauer (ich vermute, so ca 100 bis 150 "Schlachtenbummler" waren vor Ort) alle Athleten an und der Moderator begrüßte jeden mit Namen. Direkt nach dem Gebäude kam der Getränkestand und im Anschluss ging es auf die 2. Runde.
Einer der vorhin erwähnten "Nordic Läufer" waren nach einer Runde (also nach 5k) schon fertig, also wusste ich, dass ich zu dem Zeitpunkt Zweiter war.
Der Walker, der bis dahin mit mir gleichauf war, musste dann etwas abreißen lassen, blieb aber mit etwas mehr Abstand hinter mir. Ab dem 8. km habe ich wohl etwas geschludert und mein Tempo aus dem Blick verloren. Plötzlich hörte ich hinter mir nämlich das Klickerklacker von Stöcken - da hieß es, Stöcke fester packen, Zähne zusammenbeißen und das Tempo noch mal anziehen.
Das ist mir auch ziemlich gut gelungen, als zweiter in der Gesamtwertung überquerte ich die Ziellinie mit der Zeit von 1:14:08h. Mit dieser Leistung bin ich vollkommen zufrieden, zumal ich als einer der wenigen Teilnehmer wirklich die korrekte Technik angewandt habe. Bei einem wirklichen Wettkampf mit Kampfrichtern wären die meisten anderen nicht ohne Zeitstrafe geblieben, der eine oder andere wäre vermutlich auch disqualifiziert worden.
Positiv fielen mir die Nordic-Walker hinter mir vom Nordic-Walking-Express auf. Diese Gruppe hat ganz enorme Fortschritte gemacht und einige sind auch schon in Roding bei den Deutschen Meisterschaften gelaufen.
Nach dem Zieleinlauf gab es Wasser, Orangensaft und Äpfel. Ich habe das Angebot einer örtlichen Physiopraxis angenommen und habe mir noch die Beine massieren lassen. Das war zwar nicht unbedingt angenehm, aber der Muskelkater am Tag drauf fiel aus wegen is nich ;-).
Die Aktion Fit-für-10 in Mönchengladbach finde ich sehr sehr gut. So bringt mal viele Leute dazu was für sich selbst zu machen. Leider wird den Nordic-Walkern dabei anscheinend die Technik nicht ausdrücklich genug nahe gebracht und es wird auch nicht auf das richtige Material geachtet. Zu lange Stöcke, zu schluderige Bewegungsabläufe - da wäre noch viel Luft nach oben! Denn die Erfahrung lehrt, dass falsche Technik und falsches Material zu Beschwerden führen kann, die einem die Freude am Sport komplett verhagelt. Außerdem bleibt dann auch der Erfolg aus. So verlieren viele den Spaß am Nordic Walken und hören wieder auf. Eigentlich schade.
Insgesamt fand ich es eine gelungene Veranstaltung. Das Wetter spielte mit, die Organisation war sehr gut und die Strecke führt über ca. 80% Wald- und Kieswege.
Nach meinem neuen Wertungssystem 10 Walkingstöcke für den Volksbad-Lauf.