Mensch, wenn das Männchen nicht durch die Gegend stöckelt, verkommt das hier zur One-Man-Show. Oh well, so be it.
In diesen Tagen jährt sich bei mir meine Hashimoto-Diagnose und der Tag, ab dem es mir nach und nach tatsächlich wieder besser ging. Ernsthaft: am 12. März 2018 hatte ich meinen Termin beim Endokrinologen, einen Termin, den mein damaliger Hausarzt für völlig unnötig fand, denn da sei ja nix. Einziger point of grace: er hat mich anstandslos überwiesen und hat mir da wenigstens keine Steine in den Weg gelegt.
Der Ultraschall ergab: nicht mehr viel Schilddrüse übrig.
Das Szintigramm ergab: nicht sonderlich toll.
Mein Endo sagte: Hashi, sieht ziemlich scheiße aus (O-Ton).
Mein Hausarzt erklärte mir: Naja, nicht so schlimm, latente Unterfunktion (das Musical).
Well. Mein Endokrinologe wartete die Blutuntersuchung gar nicht erst ab, für ihn war (zum Glück) auch schon so klar, dass ich Thyroxin brauchen würde und er verschrieb es mir direkt. Fing mit 50µ an, nach 6 Tagen auf 100 gesteigert (inzwischen bin ich bei 200µ, so viel zu „latent“ oder, was ich noch lieber mag: „subklinisch“).
Aber obwohl Thyroxin eine relativ lange Zeit braucht, um sich im Organismus zu manifestieren, bemerkte ich eine Verbesserung NACH DER ERSTEN EINNAHME! Vier Wochen nach Beginn der Therapie fing ich wieder an zu laufen. Ja, die Wirkung ließ mit der Zeit nach. Dann war klar: die Dosierung ist noch nicht optimal. Ich steigerte die Dosis, selber Effekt. Seit Januar bin ich bei 200 Microgramm und wenn der Effekt so bleibt – fein! Ich trainiere wieder wie früher, meine Laune ist wieder auf einem normalen Level (heißt: keine unerklärlichen Tiefs mehr, die lähmenden Depressionen, Müdigkeit und auch der Selbsthass sind so gut wie weg). Ich bin zum Teil sehr kreativ, leistungsfähiger, lustig, ich bin letztes Jahr in knapp 50 Stunden 330km gelaufen, Wanderungen sind dabei nicht berücksichtigt. Auch Neben-Baustellen (von denen ich nicht weiß, ob sie mit der Schilddrüse zusammenhängen), haben sich gebessert. Konnte ich zeitweise meine Arme nicht über die Waagerechte heben (Garagentor aufmachen: Hölle; T-Shirt oder Jacke an- oder ausziehen: zum Teil extrem schmerzhaft), kann ich jetzt wieder Krafttraining machen wie früher (Liegestütze, Planks usw.). Beim Radfahren hab ich meine Leistung um 10% gesteigert und beim Laufen um satte 15%.
Mein zutiefst empfundener Dank gilt dem MSC Vaals und vor allem natürlich Dr. Wicke.