Sonntag, 26. Dezember 2021

2021

„2020 - oder wie übel kann ein Jahr werden?“ – das habe ich vergangenes Jahr geschrieben und geglaubt, dass 2021 definitiv nur besser werden könnte. Hahahahah. Nein.

Denn auch 2021 hatte es für uns wieder in sich. Allerding muss ich ganz klar sagen, dass ich dankbar bin. Das Jahr war für uns zwar nicht übermäßig schön, aber wir ganz gut davongekommen sind. Wir sind beide dreifach geimpft und von Krankheiten allgemein gut verschont geblieben. Wir sind viel gewandert und haben es uns zu Hause so schön wie möglich gemacht. Urlaub war natürlich wieder nicht drin, vor allem nicht in Kopenhagen, aber irgendwann wollen wir das auf jeden Fall nachholen.

Dafür gab es hier wieder Hochlandrinder und Reiher, wöchentliche Besuche im Tierpark und ausgedehnte Fototouren in die freie Natur. Ich bin über 2500km gelaufen, habe unterwegs niedliche neugeborene Highlandrind-Kälbchen gesehen, Rehe, Reiher und Eichhörnchen getroffen. Walter war überwiegend im Home-Office, ab Herbst dann zeitweise im Büro.

Ich habe wieder über 100 Bücher gelesen und rezensiert, Dänisch kann ich inzwischen wirklich fließend lesen und ich habe mir einen recht großen Wortschatz angeeignet, am Schreiben will ich im kommenden Jahr arbeiten, da ist noch eine Menge Luft nach oben. Aber bis wir es irgendwann nach Kopenhagen schaffen, werde ich wohl noch einiges dazulernen, denn das kann noch dauern.

Verluste gab es leider auch in diesem Jahr zu beklagen. Mein Großonkel verstarb im März im Alter von fast 96 Jahren, er hinterlässt seine Ehefrau und seinen Sohn, die beiden einzigen Verwandten, mit denen ich derzeit Kontakt habe. Außerdem hinterlässt er der Welt den Schmutzradierer, den er damals als Teil eines Teams mit erfunden hat und der mir beim Putzen der neuen (und alten) Wohnung wertvolle Dienste geleistet hat und immer noch leistet.

Aber alles in allem können wir nicht klagen. Die Impfungen haben wir ohne nennenswerte Nebenwirkungen überstanden, der Rest der Gebrechen ist gut eingestellt und ich kann wieder Kontaktlinsen tragen! Was für eine Erleichterung bei Läufen am Bach entlang! Endlich keine beschlagenen Brillengläser mehr! Und trotz einiger Verletzung gab es übers Jahr verteilt nur insgesamt sieben Tage, an denen ich überhaupt keinen Sport gemacht habe. Ich kann also wirklich zufrieden sein.

Insgesamt kann man sagen, wir sind hier angekommen. Bei schönem Wetter trifft man mich viel draußen an, mit der Kamera um den Hals pirsche ich durch Wald, Flur und Wildpark. Wir haben uns mit den Nachbarn ganz gut arrangiert und ich liebe es, wenn ich beim Laufen bekannte Gesichter sehe, man sich grüßt und einander zulächelt. Dann weiß ich, dass ich hier richtig bin. Und so wirklich angekommen werden wir spätestens im April sein, wenn Walter bei einer örtlichen Firma seinen neuen Job anfängt. Es findet sich also alles irgendwie.

Und hier mal wieder ein passendes Zitat aus einem meiner Lieblingsbücher:



# Du må ikke fortvivle.

Der findes et sted, der findes et svar.

Alt herfra vil føre dig imod det.
Du skal fra nu af ikke længere fare vild
eller drikke af fortrydelsens bitre kalk.
Vide skal du, at der ligger en lykke derude og dermed
herinde. Fra nu af vil dine tårer ikke længere falde forgæves.

Du kan ikke gøre noget forkert # (c) Nikolai Troest, Historien om Willum. Anden bog



# Verzweifle nicht.
Es gibt einen Ort, es gibt eine Antwort.
Ab hier führt dich alles in diese Richtung.
Ab jetzt wirst du dich nicht mehr verlaufen
Oder den Schmerz der Niederlage spüren.
Du musst wissen, dass es da draußen Glück gibt und somit auch hier drin. Von nun an werden deine Tränen nicht länger umsonst fallen.

Du kannst nichts falsch machen #


In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern hiermit einen guten Rutsch ins neue Jahr, viel Glück und Gesundheit - passt auf euch und alle anderen auf.