Montag, 23. Dezember 2013

Training mit einem Profi

„Nordic Walking ist kein Sport“, „Nordic Walking ist Ski-Langlauf ohne Schnee und Skier“ oder auch „Nordic Walking ist ein Spaziergang bei dem man halt die Stöcke dabei hat“ – dies sind nur 3 Aussagen, denen man als Nordic Walker immer wieder begegnet.
Walter und ich haben das schon von Anfang an als Unsinn und Nordic Walking sehr wohl als Sport gesehen. Schließlich ist die Intensität des Trainings schlicht davon abhängig, was man selbst draus macht. Wir haben nie die Stöcke „spazieren getragen“, sondern immer sehr stramm mit viel Stockeinsatz gewalkt.
Das mochte auch für „Feld-Wald-und-Wiesen-Wettkämpfe“ wie dem Benefizlauf, dem Lauf um Süssendel oder dem WEP-Walk in Hückelhoven reichen. Dass es für einen Wettkampf wie die Deutschen Meisterschaften nicht reichen würde, war uns klar. Da wir im Vorfeld schon Kontakt zum Deutschen (und Welt-) Meister Michael Epp geknüpft hatten, lag für uns nahe, ein oder zwei Trainingsstunden bei ihm zu buchen. Schließlich ist er Walkinglehrer, und da er selbst Deutscher (und Welt-)Meister ist, kann er ja kein schlechter Lehrer sein.

Und das ist er beileibe nicht. Er ist ein ganz hervorragender Lehrer. Ein toller Motivator und ein „brudahl“ sympathischer Mann.
Aber mal in richtiger Reihenfolge.
Am Freitag vor der Deutschen Meisterschaft ermöglichte Walter mir (und sich) eine Trainerstunde bei Michael Epp auf dem Altshausener Sportplatz. Da ich nach einem Unfall mit meinen Discounter-Nordic Walking-Stöcken immer wieder mit Angst zu kämpfen hatte, sollte mich das Walken unter fachkundiger Anleitung sicherer machen.
Als erstes bekam ich neue Stöcke, Swix CT1 ersetzten meine CT2, sie sind noch leichter, schwingen in sich noch weniger und außerdem haben sie Schlaufen in der richtigen Größe, was ich vorher trotz „Beratung im Fachgeschäft“ nicht hatte. Auch die Stahlspitzen wurden montiert. Am Sportplatz angekommen haben wir uns aufgewärmt, dann ging’s los.
Stockeinsatz mal nur rechts, mal nur links. Koordination Arm/Bein. Wohin schwingen mit dem Stock? Wie schwingen? Wo einstechen? Das alles erklärte Micha uns geduldig. Und nach und nach gewannen wir etwas Sicherheit. Und ich hatte mal wieder etwas Spaß an dem Sport (obwohl ich bei Weitem nicht so positiv aus der Wäsche schaute, wie Micha es gerne gesehen hätte…)
Nachdem wir mental gestärkt durch die Trainingseinheit bei der DM gestartet waren (und Walter ja auch gefinished hat) hatten wir uns mit Micha und seiner Frau Karin für den folgenden Tag zu einer „Nachlese“ und einer zweiten Trainingseinheit auf der Strecke der DM verabredet. Und wir durften Folgendes feststellen: man könnte meinen, unsere Technik hätte sich etwas verbessert, ja, Nordic Walking kann Spaß machen (auch im Regen), und: Karin Thaler-Epp steht ihrem Micha in Punkto Sympathie, Motivationsfähigkeit und Können in nichts nach. Sie kümmerte sich mehr um mich, Micha mehr um Walter. Mehr als eine Stunde hirschten wir zu viert durch den Wald, bergauf, bergab, hintereinander, nebeneinander, miteinander. Es war eine super Trainingseinheit. Micha hat Walter und mich auf Video festgehalten.
Seitdem haben wir das Techniktraining auch zu Hause fortgeführt, wenn das Wetter es erlaubt hat. Und demnächst werden Walter und ich uns mal gegenseitig filmen und dann mal sehen, ob wir uns wirklich verbessert haben…


Nach dem Training mir Karin und Micha.