Samstag, 4. Oktober 2014

3. Aachener Firmenlauf, Hangerweiher, 02.10.2014

In den letzten Jahren ist es schon fast zur Tradition geworden, dass wir mit der Firma beim Aachener Firmenlauf mit einem Team antreten. Durch die Ausrichter habe ich die Erlaubnis bekommen als Nordic-Walker daran teilzunehmen, voraus gesetzt, dass ich keinen anderen Teilnehmer gefährde oder störe.
Kurz nach 15 Uhr war Aufbruch in der Firma angesagt. Es galt die 24 Starter von Oberforstbach nach Aachen Hangeweiher zu bringen, daher wurden vor dem Firmengebäude mehrere  Fahrgemeinschaften gebildet. Da natürlich jeder Fahrer versuchte, vor Ort einen Parkplatz zu bekommen, war der Andrang bei knapp 6400 Startern entsprechend groß. Um 15:50 Uhr waren wir dann endlich alle am vereinbarten Treffpunkt angekommen. Einige mussten sich noch umziehen und ihre Startnummern befestigen, andere hibbelten herum, weil es für sie (fast) der einzige oder zumindest der erste Lauf des Jahres war. Um 16:45 Uhr gingen wir dann geschlossen zum Start. Eine Kollegin wollte, dass ich sie "ziehe" und da blieb ihr nichts anderes übrig, als mit mir ganz hinten zu starten. Um 17 Uhr fiel pünktlich der Startschuss für die 3500 Starter beim 4,63 km Lauf, der in zwei Runden über den ausgewiesenen Parcours führte.
Es dauerte über 5 Minuten, bis ich mit meiner Kollegin die Startlinie überquerte und wir langsam etwas Tempo machen konnten. Wegen meiner Stöcke musste ich die Augen überall haben: ich musste auf die Läufer um mich herum achten, schließlich wollte ich keinen mit meinen sehr scharfen Spitzen verletzen. Viele unerfahrene Läufer, für die ich mitdenken musste, bremsten mich ein paar Mal komplett aus. Und natürlich durfte ich auch meine (laufende) Kollegin nicht aus den Augen verlieren.
In der zweiten Runde hatten sich dann aber alle (auch ich) in den Lauf eingefunden und es ging etwas besser. So konnte ich versuchen, mein Tempo immer zwischen 7,1 und 7,2 min/km zu halten, was mir auch größtenteils gelungen ist. Kurz vor dem Ziel legte meine Kollegin einen respektablen kleinen Endspurt hin und überholte mich. Gerne habe ich sie ziehen lassen. Der Zielkanal war, wie im vergangenen Jahr, sehr eng. So gerne ich mit ihr gemeinsam eingelaufen wäre, so groß wäre die Gefahr gewesen, sie mit meinen Stöcken zu verletzen oder zu Fall zu bringen. Das Risiko wollte ich auf keinen Fall eingehen, daher ließ ich sie ziehen und sie finishte einige Zehntel vor mir. Meine Endzeit lag bei 33:32 min, damit bin ich vollkommen zufrieden.
Anhand der Finisher-Liste konnte ich nachvollziehen, dass ich mit meiner Kollegin gemeinsam im Laufe des Wettkampfs genau 340 Läufer überholt habe, da wir ja als Letzte gestartet waren und das Feld buchstäblich von ganz hinten aufgerollt haben. Wäre der Lauf länger gewesen und die Strecke nicht ganz so beengt - wir hätten noch den einen oder anderen überholen können.

Nach dem Lauf konnte man sich mit alkoholfreiem Bier eines der Sponsoren stärken, außerdem gab es leckere Backwaren eines anderen Sponsor.

Insgesamt gefiel mir der Lauf besser als im vergangenen Jahr. Ich fand ihn besser organisiert, es gab weniger Chaos und, soweit ich das beurteilen kann, gab es auch weniger Möglichkeiten abzukürzen.  Zumindest habe ich keinen gesehen, der mit Absicht falsch abgebogen ist um zu schummeln (war im vergangenen Jahr mehrfach vorgekommen). Dennoch finde ich, dass die örtlichen Gegebenheiten für eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht geeignet sind, es ist schlicht zu wenig Platz für so viele Starter. Der Veranstalter sollte eventuell überlegen, ob sich nicht eine andere Örtlichkeit mit breiterer Laufstrecke und mehr Parkplätzen besser anbieten würde. Das käme den Teilnehmern sicher entgegen und das Starter-Limit von 3500 für den 4,6-km-Lauf könnte erhöht werden. Leider habe ich auch nur acht mobile Toiletten gesehen. Sollten das alle gewesen sein, dann waren das mit Sicherheit  erheblich zu wenige.
Auch fand ich die Ausschilderung vor Ort etwas dürftig, vor allem für Orts-Unkundige. Die Helfer am Wasserstand meinten es ja gut, als sie die riesigen Becher randvoll zur Verfügung stellten. Aber ganz ehrlich: wer möchte einen guten Viertelliter Wasser während des Laufs in die Hand nehmen? Die Becher sind zu schwer, zu groß, einfach zu unhandlich. Beim Versuch, daraus zu trinken, verschluckt man sich leicht und der Großteil des Wassers landet entweder auf dem Laufshirt oder auf der Straße. Eigentlich reichen 0,1l Becher und die dann auch nur halbvoll.
Auf jeden Fall hat es mir aber sehr viel Spaß gemacht mit den Kollegen diese Veranstaltung zu besuchen. Wir konnten uns im Vorfeld und auch nach dem Lauf gut unterhalten und die anderen Läufer anfeuern.