Dienstag, 11. November 2014

18. Rursee-Marathon-Walk, 08.11.2014

Rursee-Marathon-Walk – bislang war diese Veranstaltung immer einer der Höhepunkte meiner Walkingsaison. Eine absolute Pflichtveranstaltung. Daher fuhr ich auch in diesem Jahr, am 8.11., in die Eifel. Mit meinem Walking-Kollegen Heinz war ich fest verabredet (er wollte allerdings nicht mit walken, sondern nur als Schlachtenbummler anwesend sein). Auf der Vormelderliste hatte ich aber auch noch andere Walkingkolleginnen und –kollegen gefunden, einige davon hatte ich schon länger nicht mehr gesehen und freute mich entsprechend auf die Unterhaltungen mit ihnen.
Da Einruhr nicht direkt um die Ecke liegt, und ich wusste, dass es direkt am Start/Ziel nur wenige Parkplätze gibt, fuhr ich ziemlich früh los und war so zeitig vor Ort, dass der Aufbau noch in vollem Gange war.
Die Startnummernausgabe verlief wie immer reibungslos und es gab wieder nette Give-Aways der Sponsoren. Außerdem hatte ich Glück, meine bevorzugten Laufschuhe zu einem fantastischen Preis am Stand eines örtlichen Sportartikelhändlers zu erstehen. Bei zwei Tassen Kaffee gab es nette Unterhaltungen mit Walking-Kollegen und schnell war es auch schon Zeit, sich aufzuwärmen.
Pünktlich um 12.30 Uhr fiel der Startschuss. Die Strecke war mir ja aus den Vorjahren schon bekannt: die "kleine" Runde um den Rursee. Aber nicht nur eben am Ufer entlang und über die Staumauer. Nein, zwei Mal führt der Weg über „fiese“ Steigungen aus dem Tal hinaus und man hat stellenweise einen sehr schönen Ausblick über den See. Naja, hätte man. Wenn man nicht auf den zum Teil steinigen Weg, die Stöcke und die anderen Walker achten müsste. Also hatte ich von der Aussicht nicht wirklich viel. Ich konnte den einen oder anderen Walker überholen, der eine oder andere zog an mir vorbei.
Nach der ersten Steigung ging es über die Urftstaumauer zum ersten Getränkestand, der mir sehr willkommen war. Danach ging es ziemlich eben am Ufer entlang in Richtung Rurberg. Ich versuchte mein Tempo so gut es ging um die 7,5 min/km zu halten und mich nicht von einigen Walker-Läufern ärgern zu lassen. Meine Zwischenzeit bei 10 km war 01:14.00, damit war ich vollkommen zufrieden.
Bei Rurberg kam dann die zweite Getränkestation und die zweite sehr "gemeine" Steigung. Danach ging es wieder bergab über eine ziemlich matschige Wiese. Wie in den Jahren zuvor haben meine Waden das etwas übel gelaunt überstanden und mit leichten Krämpfen geantwortet. Ein kurzes Dehnen half aber ganz gut. Dann galt es, den Kollegen, der mich während des Dehnens überholen konnte, wieder einzuholen. Ca. 1 km vor dem Ziel warteten zwei Walkingkollegen, die verletzungsbedingt nicht starten konnten, auf mich und feuerten mich an. Im Ziel nahm mich dann wie immer auch Peter Borsdorff mit seiner Kamera und dem Spendenschuh in Empfang.
Das Ziel erreichte ich in der Zeit von 2:08:22 als 12. im Gesamteinlauf. Wenn ich die Walker-Läufer abziehe und diejenige die abgekürzt hat, wäre es wohl der 8. oder 9. Platz gewesen.
Der Lauf war wie immer gut organisiert und die Strecke ist einfach wunderschön. Leider war zum ersten Mal die Ziel-Einlauf-Liste nur nach Alphabet sortiert und nicht nach der erreichten Zeit und auch auf den Urkunden, die man sich selbst ausdrucken kann, sind keine Platzierungen vermerkt. In den Augen der Veranstalter sind die (nordic) Walker wohl eher als Wanderer, denn als Sportler zu sehen.
Wie immer befand sich der zweite Getränkestand direkt vor der letzten heftigen Steigung. Da gilt es immer, abzuwägen: nichts trinken und dann irgendwann zu dehydrieren oder sich vor dem Anstieg einen Schluck gönnen und Magenrummeln oder Seitenstiche riskieren. Beides nicht besonders angenehm. Dass es auch anders geht, beweist der Veranstalter jedes Jahr beim Lauf am Sonntag. Da ist sowohl vor als auch nach der Steigung ein Wasserstand. Wieso also nicht bei den Walkern ebenso?

Leider gibt es, wie bei vielen Veranstaltungen dieser Art reichlich Gelegenheit zu unsportlichem Verhalten. Keiner kann kontrollieren, ob die korrekte Strecke gewalkt wird, oder ob gewalkt oder gelaufen wird. Ich selbst habe mindestens 3 Walker-Läufer gesehen. Außerdem haben einige wohl (auch nach eigener Aussage) abgekürzt. Dies könnte man durch ein oder zwei Schiedsrichtern auf Fahrrädern unterbinden. Für mich ist es ein schöner Walk in schöner Umgebung, vielleicht sogar der schönste. Verpflegung war zu zivilen Preisen erhältlich. Aber dadurch, dass die Walker so stiefkindlich als Sportler zweiter Klasse behandelt werden, steht nicht nur hinter meiner Teilnahme im kommenden Jahr ein dickes Fragezeichen.