Donnerstag, 18. Juni 2015

1. Internationale Deutsche Meisterschaft Nordic-Walking 10K 14.06.2015, Roding

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, am Tag nach einem Halbmarathon wieder in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett zu kriechen und dann auch noch einen 10-k-Walk zu absolvieren? Und dann auch noch im Urlaub? – Indem man begeisterter, enthusiastischer und leidenschaftlicher Sportler ist! Also krabbelte ich am Sonntagmorgen um 6 Uhr aus den Federn und machte mich auf, um 9 Uhr dann auch noch bei der DM Nordic Walking über 10k teil zu nehmen.
Nach einem leichten Frühstück sammelte ich um 7:15 Uhr eine „Kollegin“ von MI-KA Sports ein, eine Freundin spontaner Entscheidungen. So spontan, dass sie als Teil einer Fahrgemeinschaft angereist war und nun ohne fahrbaren Untersatz in Roding war. Für ihre Heimreise war gesorgt, und für die Anfahrt zum Wettkampf hatte ich mich gerne angeboten. Da sie noch nachmelden musste (jaja, die spontane Idee halt!) musste sie mindestens eine Stunde vor dem Start vor Ort sein.
Das Nachmelden funktionierte ohne Probleme und als wir wieder zum Parkplatz gingen trafen nach und nach auch die anderen MI-KAs ein. Leider waren es noch weniger Starter als am Vortag, allerdings auch verständlich: nicht jeder möchte nach einem Halbmarathon noch einen 10er walken, einige mussten auch dringend nach Hause fahren, da sie arbeiten mussten. So waren wir insgesamt sieben MIKAs, die sich auf die Strecke wagten.
Der Startschuss fiel pünktlich um 9 Uhr. Gestartet wurde in 2 Wellen mit 1,5 Minuten Abstand. Die Strecke war ca. 3,3 Km lang und wurde drei Mal gegen den Uhrzeigersinn gewalkt. Sie führte erst in Schlangenlinie über einen Schotterplatz, dann folgte eine kurze rampenartige Steigung von ca. 50 Metern, danach ein steileres Stück von ca. 400 Metern. Ab da wechselte die Strecke zwischen Ebene und leichtem Gefälle. Da war die Schwierigkeit eher in der Ausführung der korrekten Nordic-Walking-Technik: es musste ja immer ein Fuß am Boden und auch der richtige Stockeinsatz wurde von den ca. 15 Kampfrichtern kritisch beäugt und im Zweifel mit Verwarnungen geahndet. Die Kampfrichter waren mit dem Fahrrad und zu Fuß auf der Strecke unterwegs, standen teilweise versteckt hinter Bäumen oder tauchten unvermittelt in Seitenwegen auf. So konnte nun wirklich keiner schummeln! Gut so!
Die Strecke lag mir gut und das Wetter spielte auch mit. Es war bei weitem nicht so warm und schwül wie am Vortag und ich konnte Tempo machen und auch sehr gut halten, die Zeiten der drei gewalkten Runden sind fast identisch. Es gab einen Wasserstand auf der Strecke, an dem ich logischer Weise drei Mal vorbeikam, und bei dem ich auch gerne zugriff. Ab der dritten Runde kam dann auch wieder die Sonne raus und es sehr wurde schnell wärmer.
Das Ziel erreichte ich mit neuer persönlicher Bestzeit in 1:07:47,7 Std. Ich wurde 9. meiner Altersklasse (sie war wieder sehr stark besetzt), 45. bei den Herren und 56. gesamt. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Nach dem sehr anstrengenden Halbmarathon vom Vortag hätte ich nicht mit einer neuen Bestzeit gerechnet. Beim 10k waren insgesamt 73 Herren und 39 Damen am Start, 10 sind nicht angetreten und keiner wurde disqualifiziert. Ich erhielt auch bei diesem Wettkampf weder ein Ermahnung noch eine Verwarnung.
Im Zielbereich gab es leckere Finisher-Weizenbiere, Wasser, ISO-Getränk, Äpfel und Bananen. Da die Siegerehrung schon um 12 Uhr sein solle ging ich ins City-Fit der Mühlbauer AG zum duschen. Diese Idee hatten aber noch ganz viele andere Sportler. In der Hitze des Gefechts schaffte ich etwas, was mir noch nie passiert ist: ich vergaß doch tatsächlich meinen Schuhbeutel samt Schuhen! Zum Glück wurden sie aber gefunden und ich konnte sie später, als mir der Verlust aufgefallen ist, wieder in Empfang nehmen. Danke an den Unbekannten, der sich meiner herrenlosen Treter angenommen hat! Ich hätte sie schmerzlich vermisst, wären sie abhanden gekommen.
Bei der Siegerehrung kam wieder richtig Stimmung auf. MI-KA Sports holte 2 Titel und einen 3. Platz. Michael Epp wurde wieder Gesamtsieger in einer Zeit von 55:15,7 Minuten. Mit dieser Zeit wären viele Läufer höchst zufrieden und er macht es im Nordic-Walking!!
Insgesamt war dieser Lauf genauso perfekt organisiert, wie sein großer Bruder vom Vortag. Vielen Dank noch mal an dieser Stelle an die vielen Helferinnen und Helfer und noch mal ein sehr großes Dankeschön für dieses Erlebnis an Dirk Grimm dem Hauptorganisator und die Mühlbauer AG für die großzügige Unterstützung.

Die Stimmung im Zelt und auf der Strecke war einmalig. Jeder Nordic-Walker der etwas sportlicher unterwegs sein möchte sollte dies mindestens einmal in seinem Sportler-Leben mitgemacht haben. Das Erlebnis ist den Aufwand der Anreise wert!
Vor dem Start

Dirk Grimm und das Masskotchen.

Gesamtsieger Renate Möbus und Michael Epp.

Deutscher Meister über 10k AK M45, Michael Epp.

Deutsche Meisterin AK W50, Sabine Franz