Sonntag, 6. September 2015

32. internationaler Volkslauf mit Nordic-Walking, 05.09.2015, Eschweiler

Bunt sind schon die Wälder,
Gelb die Stoppefelder;
Und der Herbst beginnt!
Rot(h)e Blätter fallen
Graue Nebel wallen
Kühler weht der Wind!

Wie recht hat da Johann Gaudenz von Salis-Seewies in seinem "Herbstlied"!

Aber was ein echter Sportsmann ist, der lässt sich von 16°C und Nieselregen nicht aufhalten! Und so fuhr ich am 5.9. zum 32. int. Volkslauf des MC-Eschweiler. Die Strecke sah in der Ausschreibung gut aus und die üblichen Walkingkollegen wollten auch kommen.

Also fuhr ich am Samstag Mittag nach Eschweiler. Start- und Zielpunkt waren mir vom Volkslauf im März ja schon bekannt, allerdings werden die Läufe von verschiedenen Vereinen ausgerichtet - also verlief auch die Strecke anders. Dieser Lauf führte uns, anders als beim Lauf im Frühjahr, über zwei kleinere, statt über eine große Runde.

Die Anfahrt war problemlos und ich war wie immer früh vor Ort, sodass ich noch die letzten Aufbauarbeiten beobachten konnte. Der Start sollte aber schon um 14:25 Uhr als 2. Lauf sein. Nachdem ich ohne Hindernisse an meine Startnummer gelang war, trafen auch nach und nach die anderen Walker ein. Wir unterhielten uns angeregt und bald war es an der Zeit sich aufzuwärmen, bei 16°C und teilweise sehr kaltem Wind ein absolutes Muss.
Da alle vorgemeldeten Walker schon da waren, konnte der Startschuss schon früher fallen - dagegen hatten wir nichts einzuwenden. Nach einer halben Runde durch das Waldstadion ging es ab in den Wald. Die Strecke war größtenteils trocken nur ab und zu musste man leider den Hinterlassenschaften von Hunden und Pferden ausweichen.

Das Anfangstempo lag bei rund 7:30 min/km. Ich hatte auf den ersten km etwas muskuläre Probleme in den Schienbeinen, so dass ich nicht ganz rund lief. Dies besserte sich aber nach etwa 3,5 km. Zwischen der 3. und 6. Position gab es bis zum 5km stetige Platzwechsel. Ich wurde zweimal überholt, konnte aber meinerseits später kontern und setzte mich dann an die vierte Stelle. Die Strecke ging immer wieder leicht auf und ab, war also leicht profiliert. Beim 3. km kam der erste Wasserstand, allerdings waren die Helfer dort noch mit dem Aufbau beschäftigt und es gab noch nichts zu Trinken.

Kurz danach musste man eigentlich in der 1. Runde abbiegen. Wohl gemerkt: eigentlich. Denn dieser Weg war durch Flatterband abgesperrt, so dass die beiden führenden Walker falsch gelaufen sind, also die Strecke der 2. Runde. Der Rest ist dann richtig abgebogen. Die beiden Führenden liefen dann gezwungenermaßen die Strecke in umgekehrter Reihenfolge (die zweite Runde als erstes, dann die erste zum Schluss). Ab ca. 7km auf der 2. Runde saß mir ein Walker im Nacken, der mich als "Zugpferd" nahm. Diesen Gefallen habe ich ihm gern getan, und er konnte seine Zeit verbessern. Als wir nach ca. 7,5km wieder am Wasserstand vorbei kamen, gab es dort auch was zu Trinken und wir konnten uns erfrischen. Bei höheren Temperaturen wäre der fehlende Wasserstand in der ersten Runde ein echtes Problem gewesen.

Nach dem Wasserstand ging es nach kurzer Zeit wieder auf den Rest der bekannten Route von Runde 1. Auf dem letzten Kilometer wurde der zuvor nur lästige Nieselregen stärker. Kurz vor dem Zieleinlauf stand auch wieder Peter Borsdorff mit seiner Kamera und feuerte jeden an. Das Ziel erreichte ich in 1:12:49 Std. Mit dieser Zeit bin ich wegen meiner muskulären Probleme der ersten paar Kilometer sehr zufrieden. Ich wurde Vierter in der Gesamtwertung und zweiter bei den Nordic-Walkern.

Im Ziel gab es dann Wasser, ISO-Getränk und Äpfel. Leider gab es keine Möglichkeit, sich nach dem Zieleinlauf unterzustellen und die anderen einlaufenden Walker zu begrüßen, da inzwischen die Läufe begonnen hatten. Das Gedränge der Läufer, die auf den Start des 10-Km-Laufes warteten, war einfach zu groß. Also ging ich direkt duschen, auch, um mich nicht zu erkälten.

Nach dem Duschen saß ich mit den "üblichen Verdächtigen" noch bei Kaffee, Kuchen und netten Gesprächen zusammen und haben die Verlosung bei den Walkern abgewartet. Urkunden gab es leider erst auf Nachfrage von mir mit einer weiteren halben Stunde Verzögerung, auch eine Siegerehrung gab es nicht.

Eigentlich war es in puncto Strecke und Stadion ein sehr schöner Lauf. Allerdings waren die Walker wohl wieder mal die Stiefkinder des Veranstalters. So war auf unserer ersten Runde der Wasserstand noch nicht aufgebaut, die Streckenführung war wegen des gespannten Flatterbandes auch für Wettkampf-erfahrene Walker verwirrend. Außerdem fand ich es sehr schade, dass keine Siegerehrung stattgefunden hat. Dazu wurde wieder einmal ein "Walker" als solcher gewertet, der ganz offensichtlich gelaufen ist.  Die 10 Kilometer in 1:01h zu walken ist nicht unmöglich (Weltmeister Michael Epp walkt die Strecke in unter einer Stunde). Allerdings war der Teilnehmer beim Start nicht dabei und hat keinen von uns Walkern auf der Strecke überholt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, daraus mag jeder selbst seine Schlüsse ziehen.

Schade wegen der schönen Strecke, aber nach dieser Erfahrung bin ich mir nicht sicher, ob ich mir im kommenden Jahr diesen Walk noch antun muss!!



Vielen Dank an Peter Borsdorf für die Bilder.