Ganz klar: eineinhalb Tage an der See sind einfach zu wenig. Auf jeden Fall, wenn man sich aufteilen muss zwischen Freunde besuchen/Sightseeing/Strand-Wattweißich-Laufen und schlichtem Erholen. Und so schafften wir, hmm, eigentlich nichts wirklich. Aber schön war es trotzdem.
Aber von vorne.
Am Dienstag morgen um 5 Uhr fuhren wir mit leichtem Gepäck gen Norden. Genauer gesagt: nach Schweiburg am Jadebusen. Dort leben nämlich gute Bekannte (oder sogar Freunde) von uns seit einiger Zeit in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude. Das Haus ist ebenso alt wie groß und sie haben keine Kosten und Mühen gescheut, es für sich gemütlich herzurichten. Und nicht nur das: im ersten Stock liegt (über einen separaten Eingang zu erreichen) eine wunderschöne Ferienwohnung. Die ist etwas ganz Besonderes, denn in ihr sind Menschen mit Hunden (oder Hunde mit den dazugehörigen Menschen) willkommen.
Die beiden selbst haben zwei Irische Wolfshunde und einen Wusel, ähm, nein, einen Chihuahua. Da wir Lotti und Andreas schon eine ganze Weile kennen, ist die Ferienwohnung für uns natürlich "mit Familienanschluss".
So begann unser Aufenthalt bei ihnen nach gut vierstündiger Fahrt mit einem ausgiebigen Kaffeetrinken und Frühstück. Und massig Gequassel und schon einem ersten Beschnuppern durch die Hunde Tenya und Hope und naja, Lucky wuselte halt auch so durch die Gegend.
Dann haben wir unsere Sachen in die Ferienwohnung hoch getragen und uns direkt im Anschluss auf den Weg nach Bohave gemacht. Von da aus sind wir den Deich, bzw. das Watt entlang nach Fedderwadersiel gewalkt. Aber ganz klassisch: das Wasser sieht uns und verzieht sich. Meilenweites Watt war das Ergebnis und eine tolle Aussicht nach Bremerhaven. Aber das wars dann auch schon. Ach nee, ne steife Briese sagte auch noch Moin.
Und so waren wir am späteren Nachmittag auch schon wieder in Schweiburg. Ich hatte zwei meiner berüchtigen Käsekuchen gebacken, einen für Andreas (mit Rosinen) und einen ohne (für Walter und Lotti). Und so traf man sich am großen Küchentisch auf Kaffee und Kuchen. Lecker.
Ich habe mich im Anschluss auf Andreas neueste Errungenschaft geschwungen: ein Laufband! Eine Stunde bin ich drauf rumgewalkt bis zu einer Geschwindigkeit von 7,5km/h - Mann, hab ich geschwitzt. Ab und zu mal noch Bob eine in die Fr... ähm, an die Backen gehauen (Bob ist eine Art Punchingball, bei dem habe ich das erste Mal vor drei Jahren "richtig" geboxt und seither träume ich davon, selbst einen zu haben).
Zum Grillen war es leider zu kalt und zu nass, also gab es Burger und Minutensteaks aus der Pfanne, dazu frisch aufgebackenes Baguette und Ciabatta und jede Menge Rohkost für mich. Lecker. Es war ein echt schöner Abend. Obwohl wir Lotti und Andreas schon seit über zwei Jahren nicht mehr gesehen hatten, war es, als wären wir nie weg gewesen - wir fühlten uns wohl und willkommen.
Und so wurden wir am nächsten Morgen nach einer für unsere Verhältnisse sehr guten Nacht, schon beim Kaffee trinken etwas wehmütig. Um 10 Uhr wollten wir ja auch schon wieder aufbrechen. Das Freilichtmuseum in Cloppenburg war unser erstes Zwischenziel und dann stand noch ein Einkauf bei IKEA in Düsseldorf auf dem Programm. Das Freilichtmuseum kannten wir schon von einem Besuch vor drei Jahren, aber ich liebe diese Art von Museen, die kann ich immer und immer wieder besuchen. Keine Ahnung, wie oft ich schon in den Vogtsbauernhöfen war!
Nach zwei Stunden Rundgang (wie immer konnte ich mich nur schwer von den Backhäusern mit ihren herrlichen Steinbacköfen losreißen) fuhren wir dann weiter. Mit dem Verkehrsaufkommen hatten wir großes Glück, die richtig langen Staus waren immer in der Gegenrichtung.
Bei IKEA gabs dann den obligatorischen Kaffee, Fritten und Salat und natürlich ein Eis zum Nachtisch. Mit einer Vorhangstange kauften wir dann noch das letzte Accessoire für die Wohnung und damit ist auch die Renovierung abgehakt. Check.
Keine Stunde später waren wir auch schon wieder zu Hause. Auto ausräumen, Sachen hochtragen - ankommen. Und damit war die kleine Auszeit auch schon vorbei.
Nächstes Jahr wieder - aber länger! Mindestens eine Woche! Pläne gib es nämlich schon massig: Wolfsgehege, Walken, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Walken, Bremen, vielleicht mal Hannover und - klar! Walken. Wir freuen uns jetzt schon und hoffen, dass es dann mal schönes Wetter sein wird und man statt Südwester und Wellies auch mal Badehose tragen kann.