Deshalb haben sich das Männchen und ich auf den Weg nach Heimbach gemacht, um dort endlich mal zum Kloster Mariawald zu wandern - so lange es das Kloster als solches noch gibt!
Geparkt haben wir am Parkplatz beim Minigolfplatz. Von da ist es ein Katzensprung zum Nationalpark-Tor im Bahnhof, wo es neben reichlich Literatur zur Region (Wanderkarten, Veranstaltungskalender, Eifel-Krimis) auch eine kostenlose öffentliche Toilette gibt.
Nach diesem Boxen-Stopp gings entlang des Stausees weiter. Der Weg ist zwar sehr uneben (Natur halt) aber auch sehr schön. Und wenn man gut zu Fuß ist, ist er auch kein Problem. Ein Teil des Weges führt über Holz-Stege, einer davon ist ganz neu und sehr schön und aufwändig gearbeitet.
Nachdem man die Staumauer beim Wasserkraftwerk überquert hat, geht es noch eine Weile eben im Tal weiter, dann geht es los: eine Steigung von rund 360 Höhenmetern auf knapp 2 Kilometern, das schlaucht ganz schön! Aber wenn man oben ist, weiß man: es hat sich gelohnt.
Die Klosteranlage ist sehr schön, die Kirche ist wirklich ein Ort der Ruhe und vermutlich ist die Erbsensuppe so gut, wie man überall lesen kann (wir haben sie nicht probiert). Und ja, einen Ort der Ruhe braucht man rund um Heimbach auch, denn man kann es nicht anders sagen: die Motorradfahrer sind eine Plage. Nein, stimmt nicht, so darf man es nicht pauschalisieren. Nicht alle rasen, lassen die Motoren heulen und nerven. Aber leider sehr viele. Schade.
Und so sind wir dann auch zügig wieder vom Kloster über den Kreuzweg bergab gewandert, denn auf dem Parkplatz auf dem Gelände waren sehr viele Motorräder mit leider zum Teil sehr unvernünftigen Fahrern (worin liegt der Sinn, im Stand auf dem Parkplatz den Motor zwei Minuten lang heulen zu lassen? Ich weiß es nicht!) Der Wanderweg führt quer durch den Wald, da hat man (abgesehen von ein Paar einzelnen Mountainbikern) seine Ruhe.
Nach einem kurzen Abstecher zur Burg Hengebach gingen wir dann zurück zum Bahnhof für einen kurzen Boxenstopp und die neueste Ausgabe der Eifelzeitung samt Veranstaltungskalender für den Rest des (Wander-) Jahres. Und dann haben wir es uns noch bei einem Kaffee in der Sonne gemütlich gemacht und Vitamin D3 getankt 😏bei meinem eklatanten Mangel kein Fehler.
Und hier noch ein paar Fakten zu Heimbach, dem Kloster Mariawald und unserer Wanderung:
Heimbach liegt im Tal der Rur am Stausee Heimbach. Heimbach selbst ist ein anerkannter Luftkurort, vermutlich ist deshalb die Ortsdurchfahrt auch für Motorradfahrer gesperrt. Heimbach hat außer den schönen Wanderwegen entlang der Talsperre und durch die Wälder, noch das Wasserkraftwerk (heute auch ein Verantaltungsort für Konzerte, aber auch als Kraftwerk noch in Betrieb), das Wasser-Info-Zentrum und natürlich das National-Park-Tor im Bahnhof. Das Kloster Mariawald ist natürlich auch ein touristischer Anziehungspunkt. Vermutlich aber eher wegen der Erbsensuppe und des Trappisten-Bieres, als wegen der spirituellen Umgebung. In diesem Jahr wurde das Ende des einzigen Männer-Trappistenklosters beschlossen, da zu es zu wenige Mönche beherbergte (um eine selbstständige Abtei sein zu können, braucht es mindestens 12 Mönche). Im Lauf des Jahres wird das Kloster geschlossen, die Anlage soll verkauft werden. Was dann draus wird, ist noch unklar (das ist zumindest mein Wissensstand).
Unsere Wanderung ist wegen der ziemlich heftigen Steigung nur für fitte Wandersleut' geeignet, für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren wegen der Unebenheiten der Wege nicht. Unsere Route war knapp 10km lang, perfekt ausgeschildert mit der 49 und daher super leicht zu finden, das haben wir andernorts auch schon anders erlebt!
Daher von mir 10 Wanderstöcke für diese Tour, gerne mal wieder!
Das Wasserkraftwerk am Stausee Heimbach |
Stausee Heimbach |
Die Aussicht auf das Kloster Mariawald vom Soldatenfriedhof aus |
Die Klosterkirche von Mariawald |
Sturmschäden entlang des Weges, der aber komplett begehbar und aufgeräumt ist |
Burg Hengebach |
Aussicht vom Wehrgang von Burg Hengebach ins Rur-Tal |
Und die Aussicht vom Wehrgang in die andere Richtung |
Aussicht von der Burg auf eine Pachtgarten-Anlage |